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Einige "WoW"-Spieler wünschen sich, wieder wie zu "alten Zeiten" durch Azeroth ziehen zu können.

Über ein Jahr lang bevölkerten teils mehr als 15.000 Spieler gleichzeitig einen "World of Warcraft"-Server namens Nostalrius. In der offiziellen Serverliste war dieser allerdings nicht zu finden, denn er wurde von einem privaten Team auf Basis einer älteren Version des MMORPG betrieben. Hier wurde gespielt, wie zu frühen Zeiten des virtuellen Azeroth, viele Neuerungen, die das Game im Laufe der Zeit verändert haben, wurden absichtlich ausgelassen.

Die Anwälte von Blizzard, dem eigentlichen Entwickler von "WoW" beendete schließlich das wortwörtlich nostalgische Abenteuer für die 150.000 regelmäßig aktiven Spieler. Am 10. April endete schließlich der Betrieb von Nostalrius.

240.000 Unterschriften für Legacy-Server

Die Betreiber wandten sich daraufhin mit einer Online-Petition an Blizzard. Man argumentierte, dass die Legacy-Community keine Bedrohung für Blizzard sei und rief das Unternehmen dazu auf, eine Möglichkeit zu finden, solche Projekte leben zu lassen. Bisher wurde das Begehren über 240.000 Mal digital signiert.

Wie der Produzent von "WoW", Allen Brack, nun in den offiziellen Foren erklärt, habe Blizzard das auch versucht. "Wir haben die Diskussion rund um Nostalrius genau verfolgt", schreibt er. Dass man offiziell dazu nichts gesagt habe, heiße nicht, dass man sich nicht intensiv mit dem Thema befasst habe. Er selbst sei ein großer Fan des "klassischen WoW" und das Server-Thema würde auch bei jeder BlizzCon neu angesprochen.

Kein Rechtsweg für Nostalrius

Dass man Nostalrius weiterlaufen lasse, sei schlicht nicht möglich gewesen. Man habe gegen das Projekt vorgehen müssen, um die eigenen Rechte zu schützen – nicht nur bei Servern. Man habe auch geprüft, ob es möglich sei, einem "Piratenserver" eine Lizenz zu erteilen, habe jedoch keinen rechtlich einwandfreien Weg dafür gefunden.

Man habe auch darüber nachgedacht, selber Classic-Server anzubieten, das sei aber mit großen Schwierigkeiten verbunden. "Könnten wir all diese Probleme lösen, indem wir einen Knopf drücken, würden wir das tun", so Brack. Es sei organisatorisch jedoch extrem schwer, Classic Server einzubinden, zumal ja auch dort Support geleistet werden müsse.

Blizzard denkt über "Pristine Realm" nach

Eine Alternative könnte aber ein "Pristine Realm" sein, also ein separater Server für das Spiel in seiner aktuellen Version, in dem alle neueren Features und Änderungen deaktiviert sind. Dies werde intern noch diskutiert, man ist sich nicht sicher, ob eine solche Umsetzung wirklich dem Wunsch der Spielergemeinschaft entsprechen würde. Man steht auch in Kontakt mit den Nostalrius-Betreibern, den man in den "kommenden Wochen" vertiefen wolle. (gpi, 27.04.2016)