Väter in der Karenz: Welche Erfahrung haben Sie mit Ihrem Arbeitgeber gemacht?

Foto: http://istockphoto.com/Dangubic

Mehr Väterbeteiligung in der Kinderbetreuung. Ein Wunsch, den viele Familien haben – in der Umsetzung scheitert es aber oft. Die Gründe dafür sind vielfältig. Auf der einen Seite herrscht in Österreich oft noch ein Rollenverständnis, das die Frau und Mutter in der Versorgerrolle zu Hause beim Kind und den Mann und Vater in der Ernährerrolle außer Haus vorsieht. Auf der anderen Seite ist oft das unterschiedliche Einkommen zwischen Mann und Frau ausschlaggebend dafür, wer beim Nachwuchs bleibt.

Aber auch Arbeitgeber spielen eine große Rolle dabei, ob Männer die Möglichkeit, in Väterkarenz zu gehen, wahrnehmen. Wenn in einer Firma viele Männer Babykarenz in Anspruch nehmen, trauen sich vielleicht andere Väter eher, auch in Karenz zu gehen. Steht man allerdings als Vorreiter in der Firma, kann es durchaus vorkommen, dass man mit Ressentiments konfrontiert wird und die Karenz eher nicht in Anspruch nimmt.

Gesetzliche Fristen

Viele Männer, die in Babypause gehen möchten, wollen auch ihrer Firma gegenüber loyal sein und ihrem Arbeitgeber ehestmöglich die Karenzpläne mitteilen, machen dies aber nicht, da sie fürchten, gekündigt zu werden. Auch die Arbeiterkammer rät davon ab, die Karenz früher als rechtlich notwendig zu melden. Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass, wenn der Vater zuerst in Karenz geht, also nach dem Mutterschutz, der Arbeitgeber spätestens acht Wochen nach der Geburt des Kindes darüber informiert werden muss. Wird der Karenzanspruch erst nach der Karenz der Mutter wahrgenommen, muss der Vater frühestens vier Monate bis spätestens drei Monate vor Beginn seiner Karenz diese dem Arbeitgeber melden. Nur so ist der Mann auch kündigungsgeschützt.

Ein User beschreibt, wie unterschiedlich seine Arbeitgeber mit der Karenz umgegangen sind:

Aber es gibt auch Arbeitgeber, die der Väterkarenz sehr positiv gegenüberstehen:

Welche Erfahrung haben Sie mit Ihrer Karenz gemacht?

Haben Sie in Ihrer Familie Väterkarenz in Anspruch genommen? Wenn nicht, warum ist das für Sie und Ihre Familie nicht infrage gekommen? Fürchteten Sie negative Reaktionen in Ihrer Firma? Wann haben Sie Ihren Arbeitgeber darüber informiert, und wie waren die Reaktionen? Würden Sie sich eine andere gesetzliche Regelung, zum Beispiel beim Kündigungsschutz, wünschen? Gestaltete sich der Wiedereinstieg schwierig oder konnten Sie problemlos an Ihrer Karriere anschließen? Welche Erfahrung haben Sie mit der Väterkarenz als Arbeitgeber gemacht? Fördern Sie Ihre männlichen Mitarbeiter, bei Bedarf in die Babypause zu gehen, oder sehen Sie das als überflüssig an? Erzählen Sie uns Ihre Erfahrungen! (haju, 14.9.2016)