Die US-Justiz dürfte mit den Enthüllungen nicht allzu glücklich sein

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Die "Operation Pacifier" stellt im Kampf gegen Kinderpornographie einen der größten Erfolge von Strafbehörden dar. Hunderte Verdächtige konnten ausgeforscht werden. Nachdem nun erste Strafverfahren durchgeführt werden, kommen immer mehr Details über die Vorgehensweise der US-Bundespolizei ans Licht – und diese führen zu heftiger Kritik. So betrieb das FBI die Kinderpornoseite des "Playpen"-Rings offenbar zwei Wochen weiter, obwohl es die Möglichkeit hatte, den Vertrieb von Kinderpornos sofort zu stoppen.

Zugriff auf Kinderpornos ermöglicht

Aber nicht nur das: Techniker des FBI sollen sogar dafür gesorgt haben, dass die Seite schneller lädt und effizienter gestaltet ist. Das führte dazu, dass nach der Übernahme statt wie bisher rund 11.000 plötzlich mehr als 50.000 Besucher auf die im Dark Web zugängliche Seite surften. Mehr als 200 Videos, 9.000 Fotos und 13.000 Links sollen währenddessen abrufbar gewesen sein. "Guter Job, FBI – du hast einer Menge an Leuten geholfen, Kinderpornographie zu laden", schreibt Gizmodo.

Tatsächlich könnten die Manipulationen sogar dafür sorgen, dass die Beweise vor Gericht nicht zugelassen werden, was eine Katastrophe für das FBI bedeuten würde. Während der Aktion sollen auch mehr als 50 Computer in Österreich mit Malware infiziert worden sein, was gegen österreichisches Recht verstößt. (fsc, 26.8.2016)