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Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent mit zwei Dosen des MMR-Impfstoffes.

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"Nach wie vor sind über sechs Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen, das sind etwas mehr als 20.000 Kinder, gar nicht geimpft. Etwa zehn Prozent aller geimpften Kinder sind kein zweites Mal geimpft. Das sind fast 39.000 Kleinkinder und mehr als 37.000 Schulkinder", sagt Gesundheitsministerin Oberhauser.

Diese Durchimpfungsrate reiche nach wie vor nicht aus, um Masern in Österreich auszurotten, so die Ministerin. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent mit zwei Dosen des MMR-Impfstoffes. In Österreich müssten bei den Zweijährigen rund 2.300 ungeimpfte Kinder zwei Mal und 17.000 einfach geimpfte Kinder ein weiteres Mal geimpft werden, um diesen Wert zu erreichen.

Eine Informationskampagne des Gesundheitsministeriums wird daher fortgesetzt: Eine Straßenbahngarnitur im Kampagnensujet "Masern sind kein Kinderspiel" wird von September bis November in Linz unterwegs sein. In öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien wird auf den Infoscreens auf die gratis MMR-Impfung (Masern-Mumps-Röteln) hingewiesen.

Konkrete Impflücken

Generell sei die Immunität gegen Masern in der Gesamtbevölkerung weitgehend hoch, bei älteren Erwachsenen aufgrund einer Erkrankung im Kindesalter. Konkrete Impflücken weisen laut Gesundheitsministerium aber die Geburtsjahrgänge 2008 bis 2010 auf. Ein leichter Einbruch von Durchimpfungsraten und Immunität zeige sich auch bei jungen Erwachsenen, geboren in den 1990er-Jahren. Damals wurden die Impfungen vom Volksschul- auf das Kleinkindalter umgestellt. Aktuell ist ein Drittel der 15- bis 30-Jährigen, das sind mehr als eine halbe Million Menschen, noch kein zweites Mal geimpft.

"Masern sind alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit. Sie sind hoch ansteckend und können sowohl für Säuglinge, Kinder als auch für Jugendliche und Erwachsene schwerwiegende Folgen haben", sagt Oberhauser. "Die MMR-Impfung ist für alle Menschen in Österreich bei den Impfstellen ihres Bundeslandes kostenfrei zu bekommen." (APA, 7.9.2016)