Meist sind die ersten Alarmzeichen eher unspezifisch und führen nicht sofort zum Arzt: Fast alle Betroffenen von idiopathischer Lungenfibrose (IPF) sind vor allem müde und erschöpft, es folgen Kurzatmigkeit und Atemlosigkeit.

Chronischer Husten, Kurzatmigkeit, Luftnot im Ruhezustand, Müdigkeit und ungewollter Gewichtsverlust können viele Ursachen haben, diese Symptome können aber auch auf idiopathische Lungenfibrose zurückzuführen sein. Nur ein Spezialist kann dies feststellen, und den sollte man möglichst rasch konsultieren, mahnten der Pharmakonzern Roche, das Österreichische Rote Kreuz und das Lungenfibrose Forum Austria.

Sie stellten gemeinsam ein Zwischenergebnis der seit rund acht Wochen laufenden Kampagne Schau auf die Lunge, bei der Unterschriften für eine Patienten-Charta gesammelt werden. Bisher sind etwa 550 zusammengekommen. Der Pharmakonzern Roche spendet für jede Unterschrift einen Baum in Wien-Floridsdorf soll ein richtiger Wald entstehen.

Früh besser als zu spät

Möglichst viele nicht diagnostizierte Patienten sollen durch die Initiative direkt erreicht werden, da nur eine frühe Diagnose und die passende Therapie das Fortschreiten verlangsamen können. Wirksame Medikamente stehen zur Verfügung, sie erreichen derzeit aber nur einen Bruchteil.

Der Großteil der Betroffenen ist bis dato in Österreich nicht diagnostiziert: Experten wie der Wiener Pneumologe Meinrad Kneussl schätzen die Zahl der an der irreversiblen idiopathischer Lungenfibrose Erkrankten auf bis zu 1.500, nur etwa 250 davon haben eine konkrete Diagnose. Davon wiederum sind etwa 30 im österreichischen Lungenfibroseforum organisiert.

Die seltene, sehr schwerwiegende chronische idiopathische Lungenfibrose tritt meist ab dem 50. Lebensjahr auf und ist vor allem gekennzeichnet durch die konstante Abnahme der Lungenfunktion aufgrund einer Vernarbung des Lungengewebes. Die Ursache an sich ist noch nicht bekannt, allerdings sind Raucher – ob aktiv oder passiv – weit öfter betroffen.

Jede körperlich Aktivität wird zum Kraftakt, und das betrifft nicht selten auch den entscheidenden Gang zum Arzt. Erst recht jener zum Spezialisten. Meist wird eine Diagnose erst nach Jahren gestellt. Bei einer raschen Diagnose kann das Fortschreiten erheblich verlangsamt werden, oft ist aber eine Transplantation die einzige Möglichkeit. (APA, 19.9.2016)