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Blackberry entwickelt in Zukunft keine Smartphones mehr selbst.

Foto: Bobby Yip / Reuters

Der kanadische Smartphone-Pionier Blackberry will nach andauernden Verlusten keine Smartphones mehr selbst entwickeln. Diese Arbeit solle an Partner ausgelagert werden, kündigte Blackberry-Chef John Chen am Mittwoch an. Ein Beispiel für die neue Strategie sei ein Telekom-Gemeinschaftsunternehmen in Indonesien, in dem Blackberry sich auf die Software-Entwicklung fokussiert.

Vom Pionier zu 0,1 Prozent Marktanteil

Blackberry hatte die Anfangsjahre des Smartphone-Geschäfts geprägt, seine Geräte wurden jedoch von Telefonen mit dem Android-System von Google und dem iPhone von Apple verdrängt. Der Marktanteil war zuletzt auf 0,1 Prozent geschrumpft.

Chen richtet Blackberry nun vor allem auf das Geschäft mit Software und Dienstleistungen für Unternehmen aus und will so im laufenden Geschäftsjahr aus der Verlustzone kommen. Er hatte wiederholt angekündigt, dass er aus dem Hardwaregeschäft aussteigen werde, wenn es nicht aus den roten Zahlen kommt. Erwogen wurde bereits auch, das eigene Betriebssystem aufzugeben und vollständig auf Android umzusteigen. Die letzten beiden Blackberry-Smartphones, das DTEK50 und das Priv, liefen bereits mit einer adaptierten Version des von Google entwickelten Betriebssystems.

In dem Ende August abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal verbuchte Blackberry einen Verlust von 372 Millionen Dollar (331,6 Millionen Euro) nach einem Gewinn von 51 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel von 490 auf 334 Millionen Dollar. (APA, 28.9.2016)