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Graupapageien können besonders gut menschliche Laute imitieren.

Foto: REUTERS/Edward Echwalu

Johannesburg – Wildgefangene Graupapageien sollen künftig nicht mehr international kommerziell gehandelt werden. In einer geheimen Abstimmung auf der Welt-Artenschutzkonferenz ist der rechtliche Schutz für die sprachbegabten Vögel erhöht worden.

Mit 95 Stimmen gegen 35 Ablehnungen wurde der Graupapagei in Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) aufgenommen. Neben mehreren afrikanischen Ländern hatte sich auch die Europäische Union für ein Handelsverbot eingesetzt. Die Vögel kommen in Zentral- und Westafrika vor.

Besonders intelligent

Die Graupapageien (Psittacus erithacus) sind zwar weniger bunt als Artverwandte, doch wegen ihrer Intelligenz als Haustier sehr beliebt. Sie können besonders gut menschliche Laute imitieren und zählen zu den am meisten gehandelten Wildvögeln. "Das Handelsverbot wird Strafverfolgungsorganen erleichtern, gegen Wilderer und Schmuggler vorzugehen", sagte WWF-Experte Colman O'Criodain.

Der Entscheidung war eine hitzige Debatte vorausgegangen. "Viele Länder wurden von Südafrika bilateral unter Druck gesetzt – doch Südafrikas Rechnung ging erfreulicherweise nicht auf", sagte Adeline Fischer von der Naturschutzorganisation Pro Wildlife.

Tiere sterben beim Export

Seit 1975 wurden offiziell mehr als 1,3 Millionen Graupapageien in der Wildnis gefangen und exportiert, teilte Pro Wildlife mit. Die Dunkelziffer sei jedoch weitaus höher, da viele Tiere noch vor dem Export sterben oder als geschmuggelte Tiere gar nicht erst in den offiziellen Statistiken auftauchten.

Vertreter aus 183 Länder tagen noch bis 5. Oktober in Johannesburg, um Regeln für den Handel mit gefährdeten Arten zu erstellen. (APA, 2.10.2016)