Johannesburg – Elefanten sollen künftig besser geschützt werden: Die Mitgliedsländer der Welt-Artenschutzkonferenz (CITES) beschlossen am Sonntag, sich für eine weltweite Schließung der innerstaatlichen Elfenbeinmärkte stark zu machen. Diese Entscheidung sei ein Riesenschritt für einen besseren Elefantenschutz, wurde der Artenschutzreferent beim WWF Deutschland, Arnulf Köhncke, zitiert. Demnach sprachen sich die CITES-Mitgliedstaaten am Sonntag außerdem für bindende Richtlinien gegen den illegalen Elfenbeinhandel aus.

"Jetzt kommt es darauf an, dass die Staaten diese Abmachung zur Marktschließung konsequent umsetzen und rigoros gegen den illegalen Elfenbeinhandel vorgehen", hieß es in der WWF-Mitteilung. Die Artenschutzkonferenz hatte bereits 1989 beschlossen, den internationalen Handel mit Elfenbein zu verbieten. Nun machten die USA und mehrere afrikanische Länder Druck, den Handel mit Elfenbein auch von den Binnenmärkten zu verbannen.

Namibia und Simbabwe wurde der weltweite Handel mit Elfenbein untersagt. Der internationale Handel mit Elfenbein ist seit 1989 verboten. Seitdem erhielten jedoch mehrere Länder 1999 und 2008 Ausnahmegenehmigungen, darunter Namibia und Simbabwe. Die beiden südafrikanischen Staaten hatten ihren mehrheitlich abgelehnten Antrag damit begründet, dass sie mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Elfenbeinreserven Programme zum Schutz von Elefanten finanzieren wollten.

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Weniger positiv äußerten sich Tierschützer zur Einigung zum Schutz von Löwen. So soll der kommerzielle Handel von Skelett-Teilen und Knochen von Löwen aus freier Natur und zu kommerziellen Zwecken den Beschlüssen zufolge zwar künftig verboten sein – der Handel mit Knochen gezüchteter Tiere sei aber weiterhin erlaubt, kritisierte die Naturschutzorganisation Pro Wildlife. Die sei nur ein "halbherziger Schutz".

Der Handel mit Löwenknochen sei enorm angestiegen – diese würden als Ersatz für Tigerknochen in der traditionellen "Medizin" eingesetzt. Der Kompromiss der Mitgliedsländer sei bei weitem nicht genug: "Der skrupellosen Ausbeutung von Löwen in afrikanischen Zucht- und Jagdfarmen, die auch ein Schlupfloch für den Handel mit wilden Tieren bietet, wurde leider kein Riegel vorgeschoben", hieß es in einer Pro Wildlife-Mitteilung. (APA, red, 3. 10. 2016)