Auch Mr. Sulu und Pavel Chekov aus der ersten "Star Trek"-Serie haben den offenen Brief unterzeichnet.

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Mit Attacken gegen Minderheiten und einer Reihe kontroverser Statements hat der amerikanische Geschäftsmann und republikanische Präsidentschaftskandidat nicht nur für viel Aufregung gesorgt, sondern auch schon zahlreiche Prominente gegen sich aufgebracht. Nun sieht er sich laut Hollywood Reporter sogar intergalaktischem Widerstand gegenüber. Zahlreiche Schauspieler und Mitarbeiter an Serien- und Filmumsetzungen von "Star Trek" sind in einem offenen Brief gegen ihn auf Gefechtsstation gegangen.

"Star Trek hat immer eine positive Vision unserer Zukunft geboten, eine Vision von Hoffnung, Optimismus und (…) Inklusion", heißt es einleitend in dem Schreiben. Alle Menschen würden unabhängig ihrer Herkunft oder ihren Glaubens- und Lebensgewohnheiten mit Würde und Respekt behandelt, so lange sie keine Gefahr für jemanden anderen darstellten.

Auch gegen Proteststimme für Stein und Johnson

"Niemals zuvor gab es einen Präsidentschaftskandidaten, der in so umfassender Opposition zu den Idealen des Star Trek-Universums steht", heißt es weiter. Man warnt, dass die Wahl von Trump das Land nach hinten und möglicherweise in ein Desaster führen würde. Man hoffe auf eine Zukunft, in der persönliche Differenzen akzeptiert werden, Wissenschaft über Aberglauben stehe und die Menschen miteinander statt gegeneinander arbeiten.

Auch ruft man jene Wähler, die mit alternativen Kandidaten wie der Grünen Jill Stein oder dem Libertären Gary Johnson sympathisieren, auf, ihre Stimme doch für Clinton abzugeben. Die Aussage, Trump und Clinton wären "gleich schlecht" sei "unlogisch und inakkurat". Einer von beiden werde ins Weiße Haus einziehen und Trump sei ein "Amateur mit Verachtung für nationale Gesetze und internationale Realitäten". Clinton lobt man für ihre langjährige politische Erfahrung. Eine Protestwahl würde keine Probleme lösen.

Mit neuem, aber ohne altem Kirk

111 Unterzeichner haben sich gefunden, darunter einige aktuelle und ehemalige Größen aus "Star Trek". Auf der Liste finden sich mit Justin Lin und JJ Abrams etwa die Regisseure der letzten Kinoumsetzungen. Mit Chris Pine (Captain Kirk), Zachary Quinto (Mr. Spock), Karl Urban (Leonard "Pille" McCoy) und John Cho (Mr. Sulu) ist auch die aktuelle "Enterprise"-Crew vertreten.

Zu den Unterstützern aus älteren Serienadaptionen zählen unter anderem LeVar Burton und Will Wheaton (Geordi La Forge und Wesley Crusher aus "The Next Generation") sowie Walter Koenig und George Takei (Pavel Checkov und Mr. Sulu aus der ersten "Enterprise"-Serie). Eingetragen hat sich auch der TV-Produzent Eugene Roddenberry, Sohn des 1991 verstorbenen "Star Trek"-Schöpfers Gene Roddenberry.

Nicht für eine Unterschrift zu gewinnen war hingegen der erste Captain Kirk, William Shatner, der allerdings auch kanadischer Staatsbürger ist. Er hatte schon in der Vergangenheit scharf gegen Clinton und Trump ausgeteilt.

Viele Reaktionen

Das Statement, das nicht offiziell von den Franchise-Rechteinhabern CBS oder Paramount Pictures unterstützt wird, hat für rege Diskussionen auf Facebook gesorgt. Unter über 1.500 Kommentaren findet sich viel Zustimmung, einige machen aber auch ihrem Unmut über die politische Äußerung oder Trumps Widersacherin Clinton Luft. Der Beitrag wurde mittlerweile elftausend Mal bewertet und rund achttausend Mal geteilt. (gpi, 03.10.2016)