So soll der "Flexity" in freier Wildbahn aussehen ...

Grafik: Wiener Linien

... und so sein Innenleben.

Abbildung: Wiener Linien

Geschäftsführer Bombardier Österreich Christian Diewald, Öffi-Stadträtin Ulli Sima, Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer (von links) vor einem "Flexity"-Modell.

Foto: Wiener Linien/Zinner

Wien – 2018 werden die ersten Exemplare einer neuer Straßenbahngeneration durch Wien düsen. Bombardier liefert bis 2026 bis zu 156 Züge aus dem Werk in der Donaustadt an die Wiener Linien. Am Mittwoch wurde das Design der "Flexity"-Garnituren vorgestellt – und große Überraschungen blieben aus. Denn optisch lehnt sich das neue Modell stark an die Ulf-Serie von Siemens an, die derzeit im Einsatz ist.

Abbildung: Wiener Linien

Das betrifft vor allem die äußere Farbgebung, die sich – wie schon bei den bisherigen Niederflur-Bims – aus den Farben Rot, Grauschwarz und Weiß zusammensetzt. Auch bei der Innenausstattung werden sich die Fahrgäste nicht groß umgewöhnen müssen. Rote Sitze, knallgelbe Haltestangen und Bildschirme kennt man bereits aus den jüngeren Ulf-Fahrzeugen.

Geht man allerdings etwas ins Detail, werden doch einige Unterschiede zum aktuellen Niederflurtyp sichtbar. So hat der "Flexity" breitere Übergänge zwischen den einzelnen Garniturabschnitten. Die Bestuhlung wird außerdem flexibler gestaltet. Es gibt nicht nur Zweierbänke, sondern auch Klappsessel und etwas breitere Mutter-Kind-Sitze. Die Ein- und Ausstiegsbereiche sind außerdem etwas freier gehalten, was laut Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer den Fahrgastwechsel beschleunigen soll.

Foto: Bombardier Inc.

Mit 34 Metern entsprechen die Maße in etwa der Langversion des Ulf, die "Flexity"-Version kommt allerdings mit sechs statt sieben Türen aus. Die "Schnauze" ist außerdem etwas flacher und wirkt schmäler. Und die Klimaanlage passt ihre Leistung an das Passagieraufkommen an. "Mittelfristig wird das zu weniger Verkühlungen in dieser Stadt führen", sagt die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Die ersten neuen Züge werden in zwei Jahren zu sehen sein. Auf welcher Linie, steht laut Steinbauer noch nicht fest. Die Züge werden jedenfalls gleichmäßig im Netz verteilt. Fixiert ist die Lieferung von mindestens 119 Exemplaren, mit einer Option auf bis zu 156. Ein Wartungsvertrag von 24 Jahren ist Teil des Pakets.

Bombardier-Wien-Geschäftsführer Christian Diewald betont die Wichtigkeit des Deals für das Werk in der Donaustadt. "Nationale Aufträge sind immer Auslöser für internationale Folgeaufträge", sagt Diewald. Er spricht von einem "Meilenstein in der Unternehmensgeschichte" und betont die geringe Fehleranfälligkeit und die relativ unkomplizierte Schadensbehebung bei dem eigenen Modell.

So habe man etwa erstmals die extrem geringe Einstiegshöhe von 215 Millimetern mit Drehgestell geschafft – was bei Problemen den Vorteil habe, dass man die Komponente einigermaßen rasch und kostengünstig tauschen könne. Das Auftragsvolumen beträgt 562 Millionen Euro.

Entscheidung über U5-Auftrag Anfang 2017

Die Vergabe eines weiteren Öffi-Großauftrags steht kurz bevor: Die ersten fahrerlosen U-Bahnen in Wien für die künftige U5. Laut Wiener Linien gibt es Anfang 2017 eine Entscheidung, hieß es zum STANDARD. Die Hauptkonkurrenten dürften erneut Siemens und Bombardier heißen. (APA, krud, 12.10.2016)