Forscher des französischen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung, des Krebsforschungsinstituts Gustave Roussy sowie des französischen Zentrums für wissenschaftliche Forschung stellten fest, dass die beiden Darmbakterien Enterococcus hirae und Barnesiella intestinihominis die krebshemmende therapeutische Wirkung des Cyclophosphamids (Chemotherapie, die bei verschiedenen Krebsarten angewandt wird; Anm.) verstärkt.

Eine der Nebenwirkungen der Chemotherapie ist eine größere Durchlässigkeit der Darmbarriere, durch die Darmbakterien in den Blutkreislauf gelangen. Zur Bekämpfung der ungewollten Eindringlinge wird eine Immunantwort ausgelöst. Dies hat sich nun als positiver Effekt für die Patienten erwiesen, da dabei auch Tumorzellen zerstört werden. Der Tumor wird also direkt durch die Behandlung mit Cyclophosphamiden und indirekt durch die Immunantwort angegriffen.

In mehreren präklinischen Modellen konnten die Forscher nachweisen, dass oral verabreichte Enterococcus hirae und Barnesiella intestinihominis die krebshemmende Immunantwort verbessern. Die Forscher hoffen nun, dass sich die Wirksamkeit solcher Chemotherapeutika durch eine Optimierung des Einsatzes von Antibiotika und den Zusatz bestimmter sogenannter "onko-mikrobiotischer" Bakterien, mit denen die krebshemmende Wirkung verstärkt wird, optimieren lässt. (red, 13.10.2016)