Die flämischen Meister des 16. Jahrhunderts machten das Malen von Sprichwörtern zur gern gesehenen Familientradition
Ansichtssache
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Olga Kronsteiner
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Seit dem Mittelalter wurden Sprichwörter als Ausdrucksmittel geschätzt. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts setzte dann eine allgemeine Begeisterung ein. Beispielhaft dafür steht die von Johannes Agricola, einem deutschen Reformator und Vertrauten Martin Luthers, 1534 erstmals veröffentlichte Zusammenstellung von 750 Sprichwörtern.
Zeitgleich gelangte deren Visualisierung zur Hochblüte, wie Kupferstiche und Gemälde belegen. Zu den eindrucksvollsten Werken gehört ein 1559 von Pieter Bruegel dem Älteren (1525/30-1569) gemaltes, das mehr als 150 niederländische Proverbien versammelt: "Die Niederländischen Sprichwörter", ein in der Gemäldegalerie der staatlichen Museen zu Berlin verwahrtes Großformat.
Zu den identifizierten Sprichwörtern gehören bis heute bekannte ("Mit dem Kopf durch die Wand"), aber auch weniger geläufige ("Er hängt der Katze die Schelle an", etwas ausposaunen und dadurch gefährden) und längst vergessene ("Dem Mann einen blauen Mantel umhängen", ihn betrügen). Eine detaillierte Erklärung des Gemäldes gibt es hier.
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