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In der Vorweihnachtszeit 2013 war Angela Merkels Wachsfigur bei Madame Tussauds in Berlin ganz auf Traditionspflege getrimmt.

Foto: APA/EPA/Kalaene

Wittenburg – Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wirft der AfD vor, eine Neinsager-Partei zu sein. "Die AfD ist eine Partei, die immer weiß, was gerade nicht geht: was schlecht ist, wo man Nein sagen muss, Finger in die Wunde legen muss", sagte die CDU-Vorsitzende am Samstag in Wittenburg auf einem Sonderparteitag der CDU Mecklenburg-Vorpommerns. "Aber davon wird das Leben nicht besser."

Die CDU sei dagegen eine Partei, die versuche, eine Lösung anzubieten. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern Anfang September hat die AfD erstmals in einem deutschen Bundesland die CDU überholt und zog als zweitstärkste Kraft hinter der SPD in den Schweriner Landtag ein.

"Ein paar Liederzettel kopieren"

Mit Blick auf die AfD, die im Islam verfassungsfeindliche Werte sieht, räumte Merkel ein: "Ich weiß, dass es Sorgen vor dem Islam gibt." Es liege aber an den Bürgern, diesen Sorgen auch durch die Pflege christlicher Traditionen zu begegnen. "Wie viel christliche Weihnachtslieder kennen wir denn noch und wie viel bringen wir denn unseren Kindern und Enkeln noch bei?", fragte Merkel. "Dann muss man eben mal ein paar Liederzettel kopieren und einen, der noch Blockflöte spielen kann (...) mal bitten", empfahl die Kanzlerin. Als Gelächter im Saal einsetzte, sagte sie: "Ich meine das ganz ehrlich. Sonst geht uns ein Stück Heimat verloren." (APA, 22.10.2016)