In Österreich gibt es derzeit 35 verschiedene Mobilfunkanbieter, bald kommt mit Rapid Mobile noch ein weiterer dazu.

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Es sind gute Zeiten für heimische Konsumenten. Telefonieren und Surfen mit dem Handy sind so billig wie seit Jahren nicht mehr. Schuld daran sind neue Anbieter, die mit Billigtarifen um Kunden wetteifern. Und der Wettbewerb wird weiter zulegen, da zusätzliche Anbieter auf den Markt drängen. Michael Krammer, Chef des Mobilfunkdiskonters Hot und Präsident des Wiener Fußballvereins SK Rapid, kündigt am Donnerstag an, am 28. November ein Angebot für Fans seiner Mannschaft an den Start zu bringen.

"Rapid Mobile" muss sich dann mit 35 weiteren Anbietern ein Match um Kunden liefern. Allein im Oktober sind mit Studentenmobilfunker Educom und Liwest-Mobile zwei weitere Anbieter an den Start gegangen. Mit dem Angebot will der oberösterreichische Kabelnetzanbieter Liwest 8000 bis 10.000 Kunden im ersten Jahr gewinnen.

"Wettbewerb belebt den Markt"

Krammer sieht in den Mitspielern kein Problem. "Wettbewerb belebt den Markt. Es werden sich jene Anbieter durchsetzen, die über eine fundierte Kundenbasis, starken Vertrieb und gute Vermarktung verfügen." Mit Hot ist es ihm gelungen, den erfolgreichsten Newcomer zu etablieren. Mehr als 600.000 Kunden konnte er seit Jänner vergangenen Jahres gewinnen. Eine Zahl, von der andere Newcomer nur träumen können.

Wie stark der Markt derzeit umkämpft ist, zeigt sich auch darin, dass es dem Netzbetreiber "3" in den vergangenen Monaten gelungen ist, mehr Kunden als T-Mobile auszuweisen und so hinter A1 die neue Nummer zwei auf dem Markt zu werden. T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth sieht das locker: "Es ist wurscht, Hauptsache, der Umsatz stimmt." Und bei diesem liege man vor "3".

"Virtuelle Mobilfunker" und "Branded Resellers"

Hot und andere neue Anbieter sind ein Nebenprodukt der Übernahme des Mobilfunkers Orange durch den Netzbetreiber "3" im Jahr 2012. Die EU-Wettbewerbshüter haben "3" im Gegenzug für den Deal vorgeschrieben, sein Netz zu günstigen Bedingungen an Quereinsteiger zu vermieten. Seither vermieten auch A1 und T-Mobile ihre Infrastruktur an sogenannte virtuelle Mobilfunker.

Zusätzlich gestatten die drei Handynetzbetreiber anderen Firmen, mit eigenen Marken Mobilfunkangebote wiederzuverkaufen. Zu diesen "Branded Resellers" zählen auch die Tageszeitungen "Kurier" und "Krone", die als "Krone/Kurier Mobile" Produkte von A1 vertreiben. Zusätzlich haben A1, "3" und T-Mobile eigene Billigschienen an den Start gebracht. (Markus Sulzbacher, 27.10.2016)

Update 27.10. 12:52: Artikel wurde mit dem Starttermin von Rapid Mobile ergänzend