Darmstadt – Der Absturz des Landers der europäisch-russischen Mission ExoMars ist nach jüngsten Einschätzung der Europäischen Weltraumorganisation Esa von einem Kommunikationsfehler ausgelöst worden. Beim Landevorgang habe es zwischen dem Radarhöhenmesser und dem Navigationssystem des Landemoduls Schiaparelli ein Verständigungsproblem gegeben, sagte der Esa-Direktor für Missionsbetrieb und Leiter des Raumflugkontrollzentrums (Esoc), Rolf Densing, am Mittwoch in Darmstadt.

Schiaparelli war beim Aufprall auf die Oberfläche des Roten Planeten am 19. Oktober wahrscheinlich explodiert. "Die beiden Softwareteile haben nicht richtig miteinander kommuniziert", so Densing. Der Höhenmesser habe zwar Informationen gesendet, das Navigationssystem habe sich aber abgeschaltet. Der Fehler sei wahrscheinlich in einer Höhe von zwei bis vier Kilometern passiert.

Densing: "Die Navi-Software hatte gedacht, die Landung wäre bereits vollzogen. Dann haben die Bremsraketen nur etwa drei Sekunden gefeuert." Rund 60 Sekunden hätten es aber sein müssen. Ein Zwischenbericht des Software-Entwicklers werde in etwa einer Woche erwartet, eine Abschlussbewertung in rund zwei Wochen. (APA, red, 26.10.2016)