PwC hat sich vor einigen Monaten auf 16.000 Quadratmetern im DC Tower eingemietet.

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"Dem Büromarkt geht es sehr gut", sagte Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto Immobilien, am Montag bei der Präsentation eines aktuellen Büro- und Investmentmarktberichts. Im heurigen Jahr wurden bisher 239.600 Quadratmeter an Büroflächen in der Bundeshauptstadt vermietet. Damit sei die Erwartung für das Gesamtjahr bereits im dritten Quartal übertroffen worden, sagte Alexander Fenzl, Experte für Gewerbeimmobilien. Damit schließe man an die "goldenen Jahre" vor der Krise an. Diese starke Vermietungsleistung werde auch im vierten Quartal anhalten.

Als wesentlichste Anmietung im heurigen Jahr wurde von den Experten das Einmieten von PwC auf 14 Stockwerken des DC Towers erachtet, was auch den derzeit laufenden internationalen Verkaufsprozess startete. Und die Anmietung habe allgemein Auswirkungen auf die Preise gehabt, so Fenzl, weil der "Druck vom DC Tower weg ist".

Acht Submärkte

Für den Büromarktbericht wurden erstmals die vor kurzem präsentierten Daten des Vienna Research Forum, eines Zusammenschlusses der sieben größten Wiener Gewerbeimmobilienmakler, verwendet. Demnach gibt es in Wien knapp 5,5 Millionen Quadratmeter an modernen Büroflächen in acht Submärkten.

Die Neubauleistung war heuer in allen davon gering: 22.400 Quadratmeter an neuen Büroflächen wurden bisher fertiggestellt. Im vierten Quartal wird noch mit der Fertigstellung des ÖAMTC-Hauptquartiers gerechnet. 2017 werden wieder mehr Flächen, nämlich 143.177 Quadratmeter, fertiggestellt. Rund die Hälfte davon ist aber bereits vorvermietet oder wird später eigengenutzt. Die Durchschnittsmieten sind leicht steigend und liegen bei 13,75 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Probleme für ältere Flächen

Der Leerstand liegt aktuell bei 5,8 Prozent mit rückläufiger Tendenz aufgrund des geringen Fertigstellungsvolumens. In den kommenden Jahren dürfte der Leerstand aber wieder ansteigen: Der Wiener Markt ist ein Umzugsmarkt – in die Jahre gekommene und durch Umzüge freigewordene Flächen dürften zunehmend Probleme bekommen, neue Mieter zu finden. Mindestens 80.000 Quadratmeter an Büroflächen würden daher in nächster Zeit in Wohnungen umgewandelt, sagte Otto.

Positiv bewertet Investmentexpertin Lene Kern den Investmentmarkt. Sie rechnet heuer mit einem Volumen von drei Milliarden Euro – möglicherweise könnte der Wert aber auch aufgrund einiger, noch nicht abgeschlossener Verkäufe höher liegen. "Das einzige, was möglicherweise ausgehen könnte, sind gute Projekte", so Otto. (Franziska Zoidl, 7.11.2016)