Auf den Linux-Pinguin Tux kommen in München wohl harte Zeiten zu

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Der politische Streit um den Einsatz von Linux in der IT der Stadt München geht weiter – und nimmt nach einem Gutachten an Schärfe zu. Wie berichtet hatte der Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei der Firma Accenture eine externe Prüfung in Auftrag gegeben, um die Sinnhaftigkeit der Linux-Nutzung zu beurteilen. Dieses Gutachten hatte sich für einen Umstieg auf Microsoft-Produkte ausgesprochen, wobei Kritiker auf geschäftliche Beziehungen zwischen Accenture und Microsoft hingewiesen hatten.

Opposition erwartet bei Umstieg höhere Kosten

Die Opposition im Münchner Stadtrat wehrt sich nun heftige gegen eine Remigration in Richtung Microsoft. "Der ganze Frust an der IT in der Stadt richtet sich gegen LiMux", erklärte Stadtrat Thomas Ranft (Piratenpartei) gegenüber Heise. Er denkt, dass ein Rückzug aus dem Projekt weit höhere Kosten als die berechneten 19 Millionen Euro verursachen würde. Auch die Grünen sind vehement gegen eine Rückkehr zu Microsoft. Sie denken, dass dies die IT "richtig lahm lege" und "viel Zeit und Energie" beanspruchen würde.

Vorzeigeprojekt

Die CSU will hingegen zumindest über eine Nutzung von Windows auf Arbeitsrechnern diskutieren. Das "LiMux"-Projekt galt lange Zeit als ein Vorzeigeprojekt für die Nutzung freier Software in der öffentlichen Verwaltung. Allerdings hatten sich die Beschwerden von Mitarbeitern der Stadt gehäuft. Kritiker der Stadtregierung denken jedoch, dass der Flirt mit einer Rückkehr zu Microsoft auch mit der Ansiedlung von dessen Zentrale in der Nähe von München zu tun haben könnte. (red, 13.11.2016)