Unter den aktuellen Weihnachtsangeboten werden Handys um "null Euro" angeboten. Allerdings seien solche Angebote immer mit einem konkreten Tarif kombiniert, der über 70 Euro pro Monat betragen kann.

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A1 schickt seine Billigschiene Bob in die weihnachtliche Preisschlacht. Der Tarif Superbob bietet 2.000 Minuten, 2.000 SMS sowie 20 GB Daten mit LTE-Geschwindigkeit (bis zu 50 Mbit/s) für 14,90 Euro pro Monat. Zusätzliche Kosten fallen nicht an, allerdings kann der Tarif nur in Österreich genutzt werden. Bestandskunden können auf Superbob umsteigen, der Tarif ist, laut Presseaussendung, auf 10.000 Kunden beschränkt.

Mit dem Tarif unterbietet man vergleichbare Angebote von Diskontern wie Hot oder Eety, aber auch jene der A1-Marke Yesss. Telefonieren und surfen mit dem Handy ist derzeit so billig wie seit Jahren nicht mehr. Im aktuellen Weihnachtsgeschäft liefern sich heimische Mobilfunker eine richtige Preisschlacht, die von 3 und Mobilfunk-Billiganbietern besonders eifrig befeuert wird, da sie auf Teufel komm raus um Kunden buhlen.

Hunderttausende Kunden verloren

Bisher konnten die Diskonter, die sich als Untermieter in bestehende Netze einmieten, den etablierten Anbietern zwar hunderttausende Kunden abjagen, eine wirkliche Bedrohung sind sie aber derzeit nicht. Die drei großen Anbieter A1, 3 und T-Mobile versuchen mit ihren Billigmarken den Druck abzufedern, zudem haben sie die Subvention von teuren Smartphones stark reduziert.

"Höhere Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten"

Das Ende der hohen Subventionen von Handys macht sich für den Marktführer A1 besonders bezahlt. Im aktuellen Geschäftsbericht ist vermerkt, dass "höhere Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten" erzielt werden konnten, die den Rückgang von Roaming-Einnahmen wettmachen konnten. Wurden im dritten Quartal des Jahres 2015 rund 7,4 Millionen Euro mit dem Verkauf von Home-Routern und Handys erzielt, waren es im Vergleichsquartal 2016 schon 12,2 Millionen Euro.

Hot und Spusu

Derzeit schreiben A1, 3 und T-Mobile solide Gewinne, ob sie das richtige Rezept gegen Newcomer am Markt gefunden haben, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Dann werden diese mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit über eine Million Kunden gewonnen haben. Wenn es den Diskontern gelingt, weiterhin so rasant zu wachsen, dann droht den Anbietern Ungemach. Mit über 650.000 Kunden konnte Hot seit dem Start im Jänner 2015 bisher die meisten Kunden gewinnen, gefolgt von Spusu mit 50.000. Auch wird der Druck durch neue Anbieter weiter steigen. Mit Rapid-Mobile, einem Mobilfunkangebot für Anhänger der Fußballreligion Rapid, betritt in zwei Wochen ein weiterer Anbieter den Markt, dem gute Chancen eingeräumt werden, da die Community des Fußballvereins beachtlich groß ist. (sum, 16.11.2016)