Menlo Park / Princeton / Wien – 36 Stunden brauchten vier junge Studenten an der US-Universität Princeton für ein Schlüsselproblem von Facebook, Google, der Medienwelt, der Politik und Gesellschaft: Fake-News. Die Studenten haben es in dem Hackathon zwar nicht gelöst – aber offengelegt, berichtet Business Insider.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit falsche Infos auf Facebook kennzeichnet ihr Programm als "nicht verifiziert", wie den Post, dass Marihuana laut National Cancer Institute Krebszellen zerstört. Und als "verified" etwa, dass die Simpsons-Macher Bart zu Beginn der jüngsten Folge "Being right sucks" auf die Tafel schreiben lassen – weil sich ihre Prognose eines Präsidenten Donald Trump aus dem Jahr 2000 bewahrheitete.

Simpsons-Frust verifiziert

Der Wahlsieg Trumps, befördert von auf Facebook überaus erfolgreichen Falschnachrichten, zwingt Facebook (und auch Google) gerade zum Handeln: Beide haben angekündigt, Falschnachrichten wirtschaftlich zu begegnen ( der STANDARD berichtete): Beide Networks wollen Seiten, die Fake-News verbreiten, von ihren Werbenetworks ausschließen.

Setzen sie die Ankündigung konsequent um, könnte sie etwa auch eine Sonderkonjunktur in Mazedonien zum Erliegen bringen. 150 US-News-Seiten fand der Guardian schon im Sommer in der Kleinstadt Veles verortet, wo Jugendliche mit zusammenkopierten und -konstruierten "Nachrichten" gutes Werbegeld auf Facebook machten. Wegen der vielfach besseren Verbreitungschancen meist Trump-freundlicher oder Clinton-feindlicher News.

Keine Äußerung zu einzelnen Seiten

der STANDARD wollte von Google nach der Ankündigung des Werbeblockers für Seiten mit falschen Inhalten oder Inhalten in falschem Zusammenhang wissen, wie der Suchmaschinen- und Onlinewerberiese künftig mit Plattformen wie der FPÖ-nahen Seite unzensuriert.at umgehen will. Die Antwort wiederholte lediglich die Ankündigung, welche Seiten künftig für Google Ads gesperrt würden; zu einzelnen Seiten wollte man sich aber nicht äußern.

Facebook soll einen Algorithmus gegen Fake-News haben, aber bisher aus Rücksicht auf populäre rechte Seiten nicht einsetzen. Facebook sponserte übrigens auch den Hackathon an der Princeton University. (red, 16.11.2016)