Mit dem Lux-Filmpreis des EU-Parlaments ausgezeichnet: "Toni Erdmann".

Foto: Filmladen

Straßburg/Los Angeles – Die deutsch-österreichische Tragikomödie "Toni Erdmann" ist am Mittwoch mit dem Lux-Filmpreis des EU-Parlaments prämiert worden. Parlamentspräsident Martin Schulz überreichte am Mittwoch in Straßburg der deutschen Filmemacherin Maren Ade die symbolische Auszeichnung in Form einer Filmrolle.

Mit dem erstmals 2007 verliehenen Preis zeichnet das Europäische Parlament filmische Werke aus, "die in besonderer Weise die Universalität der europäischen Werte, die kulturelle Vielfalt und den Prozess der europäischen Integration veranschaulicht". Das soll ihnen helfen, "ein größeres Publikum zu erschließen und eine Debatte über Werte und soziale Themen in Europa anzuregen", so das Parlament. Die Filme der Endauswahl werden mit finanzieller Unterstützung der EU in alle 24 Amtssprachen übersetzt.

Weitere Preischancen

"Toni Erdmann" hat im kommenden Februar auch Chancen auf einen Independent Spirit Award. Maren Ades Vater-Tochter-Film ist unter den fünf Anwärtern als bester Auslandsfilm bei der Vergabe der Indie-Preise, die traditionell einen Tag vor der Oscar-Gala verliehen werden. Die Spirit Awards zeichnen Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 20 Millionen Dollar gekostet haben, also knapp 19 Millionen Euro.

Der österreichische Schauspieler Peter Simonischek verkörpert in "Toni Erdmann" den Alt-68er Winfried, der sich bei einem Besuch in Bukarest seiner entfremdeten Tochter Ines (Sandra Hüller) mit falschen Zähnen und Perücken annähert. Der Streifen wurde seit seiner umjubelten Uraufführung bei den Filmfestspielen Cannes u.a. von der Internationalen Filmkritiker-Vereinigung (Fipresci) zum besten Film des Jahres gekürt und geht für Deutschland ins Rennen um den Auslands-Oscar. (APA, red, 23.11.2016)