Richard Grasl (li.) und sein langjähriger Wegbegleiter Roland Weissmann am 9. August vor dem Hearing zur ORF-Generalsbestellung.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Beinahe wäre Roland Weissmann im September Finanzdirektor des ORF geworden. Hätten sich nicht ORF-Stiftungsräte etwa von SPÖ, Grünen, Neos gegen den langjährigen Wegbegleiter von Richard Grasl quergelegt, auf den die ÖVP als Nachfolger Grasls gedrängt hat. Nun könnte Weissmann nach STANDARD-Infos doch einen Karriereschritt in die Richtung gehen.

Vorbild: ORF-Technik

Kolportiert wird: ORF-Chef Alexander Wrabetz könnte eine neue Funktion in der kaufmännischen ORF-Direktion schaffen. Vorbild: die ORF-Technik. Dort bekam der FPÖ-Verbindungsoffizier Thomas Prantner 2012 die im ORF neue Funktion eines Vizedirektors (zuständig für Online), als seine Onlinedirektion gestrichen wurde.

Ein Vize mehr

Nach diesem Muster könnte Weissmann, von Grasl 2012 zum Chefproducer und damit Herren über die TV-Produktionsbudgets vorgeschlagen, Vize-Finanzdirektor unter Andreas Nadler werden, heißt es auf dem Küniglberg. Eine solche Besetzung könnte dem einen oder anderen der ÖVP zugeordneten Stiftungsrat die Zustimmung zum Gebührenantrag im Dezember erleichtern. Wenn dafür nicht Zusicherungen für ihre Landesstudios reichen.

ORF-Menschen mit Einblick in solche Überlegungen auf STANDARD-Anfrage trocken-ironisch: "Man wird sehen, wen sich Nadler aussucht."

Der Stiftungsrat bestellt ORF-Direktoren, nicht aber Vizedirektoren. (fid, 24.11.2016)