Malaria wird durch den Stich einer weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen.

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Gerade die Feiertage verbringen auch die Österreicher gerne unter dem Palmenbaum, aber auch rund um den Globus sind Reisen in die Tropen oder Subtropen begehrt. Was vielen schwer fällt: Zu entscheiden, ob und mit welchem Medikament eine Malariaprophylaxe nötig ist. Das unabhängige Arzneimittelinformationsportal "Gute Pillen – schlechte Pillen" ist dieser Frage nachgegangen und informiert in seiner aktuellen Ausgabe über verschiedene Arzneistoffe zur Malariavorbeugung.

Zahlen aus Deutschland zeigen es: Jährlich kehren zwischen 500 bis 1.000 Reisende in die Bundesrepublik zurück, die sich mit Malaria infiziert haben. Bis zu sechs von ihnen sterben daran. Das Problem: Eine Malariaerkrankung offenbart sich manchmal erst nach Wochen oder Monaten. Anfangs wird sie mit ihren typischen Kopf- und Gliederschmerzen samt Fieber auch als "Erkältung" missverstanden.

Wer sich in die Tropen oder Subtropen aufmachen will, muss wissen, ob im Zielland Malaria zu befürchten ist. Dann sollten Urlauber zeitig vor Reisebeginn mit ihrem Arzt klären, welches Prophylaxemittel je nach Erregerart geeignet ist. Bei der Wahl spielen auch mögliche lokale Resistenzen der Erreger eine Rolle. Einige Mittel sind für Last-Minute-Reisende geeignet, sie müssen erst ein bis zwei Tage vor Abflug eingenommen werden. Andere brauchen einen Vorlauf von ein bis zwei Wochen.

Enorme Preisunterschiede

Die Preisunterschiede – berechnet für eine 14-tägige Reise – sind enorm. Sie reichen von 15 bis hin zu gut 130 Euro. Etwas eint aber sämtliche Mittel: Sie können unerwünschte Wirkungen haben, mal leichte (etwa Kopfscherzen, Magen-Darm-Störungen) aber auch gravierende bis hin zu heftigen psychischen Störungen.

Gut geeignet sei oft, so die Plattform "Gute Pillen – schlechte Pillen", – grade auch für Kurz- oder Last-Minute-Reisende – ein Arzneimittel mit zwei Wirkstoffen "Atovaquon + Proguanil". Es ist allerdings teuer. Der Arzt muss hierfür (wie für die anderen Medikamente zur Malariavorbeugung) ein Rezept ausstellen. Schwangere und schwer Nierenkranke dürfen dieses Präparat nicht einnehmen.

Neben den Empfehlungen zur Malariaprophylaxe gibt "Gute Pillen – schlechte Pillen" noch Tipps, wie sich die Moskito-Einstichquote mindern lässt.

Stichen vorbeugen

  • Kleidung: Moskitos sind dämmerungs- und nachtaktive Insekten. Reisende sollten daher im Urlaubsland mit Beginn der Dämmerung am besten helle, hautbedeckende Kleidung (auch längere, helle Socken, keine Sneakers-Socken) tragen.
  • Unbedeckte Haut: Moskitoabweisende Mittel (Repellents) bieten zusätzlichen Schutz. Die Haut damit einreiben. Das senkt die Stichhäufigkeit. Achtung: Produkte auf Basis ätherischer Öle helfen nicht.
  • Reiseunterkunft: Aufenthaltsräume sollten mit unversehrten Fliegengittern vor den Fenstern und die Betten mit lochfreien Moskitonetzen ausgestattet sein.
  • Insektizid: Bei besonders hoher Malariagefährdung können Urlauber ihre Kleidung zusätzlich mit dem Insektizid Permethrin imprägnieren.
  • Dampf machen: Räucherspiralen (Mosquito coils) sollen die Mücken vertreiben können. Wermutstropfen: Sie enthalten bisweilen Stoffe, die auch für Menschen schädlich werden können. (red, 28.11.2016)