Investments in Wohnimmobilien werden durch niedrige Zinsen besonders attraktiv.

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Der Markt für Wohnimmobilien droht nach Einschätzung der europäischen Risikowächter in vielen EU-Ländern zu überhitzen, allerdings nicht in Deutschland. In Dänemark, Österreich, Belgien, Finnland, Luxemburg, Schweden, den Niederlanden und in Großbritannien bestünden mittelfristig Risiken wegen überschießender Immobilienpreise oder einer zu starken Verschuldung der Haushalte.

Dies teilte der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) am Montag mit. Der Ausschuss habe an diese Länder entsprechende Schreiben gesandt. Der ESRB dient als Frühwarnsystem für Probleme im Finanzsektor.

Niedrige Zinsen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Zinsen im Euroraum schon seit langem sehr niedrig – der Leitzins liegt seit März sogar auf dem Rekordtief von Null Prozent. Dadurch sind die Kosten für Kredite gesunken. Investments in Wohnimmobilien wurden besonders attraktiv. Als Folge sind die Preise für Wohneigentum in vielen Ländern nach oben geschnellt, vor allem in Ballungszentren. Dadurch steigt die Gefahr, dass Haushalte bei wieder steigenden Zinsen Schwierigkeiten bekommen, Hypotheken-Schulden zu begleichen.

Der bei der EZB angesiedelte und von Notenbank-Chef Mario Draghi geleitete ESRB kann an die Länder Empfehlungen aussprechen. Bindende Wirkung haben diese jedoch nicht. (APA, 28.11.2016)