Berlin – Weltweit sitzen nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (RSF) derzeit mindestens 348 Medienleute wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Dies seien sechs Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte die Organisation mit.

"Die Repressionswelle seit dem Putschversuch in der Türkei hat die Zahl der weltweit inhaftierten Journalisten in diesem Jahr deutlich in die Höhe getrieben", erklärten die Reporter ohne Grenzen zur Veröffentlichung des ersten Teils ihrer Jahresbilanz.

Grafik: DER STANDARD

"Die Hexenjagd gegen Journalisten in der Türkei sprengt alle bekannten Dimensionen", sagte ROG-Vorstandssprecherin Britta Hilpert. Allein in den Gefängnissen der Türkei säßen derzeit weit über 100 Journalisten in Haft.

Die meisten inhaftierten Medienschaffenden gibt es demnach in der Türkei, in China, Syrien, Ägypten und dem Iran. Darunter seien neben 187 professionellen Journalisten auch 146 Blogger und Bürgerjournalisten sowie 15 sonstige Medienmitarbeiter. Entführt seien weltweit derzeit 52 Medienleute – und zwar ausnahmslos in Syrien, im Jemen oder im Irak. 21 von ihnen befänden sich in der Gewalt der Terrormiliz IS. (APA, 13.12.2016)