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Bei Google zu arbeiten hat viele positive Seiten, aber auch negative.

Foto: Google via AP

Bei Google zu arbeiten gehört für viele Entwickler wohl zum Non plus ultra. Das Unternehmen zählt zu den beliebtesten Arbeitgebern und bietet seinen Mitarbeitern allerlei Vorteile. So heil wie die Arbeitswelt beim Internetriesen scheint, dürfte sie aber nicht sein. Auf Quora wurde schon vor einiger Zeit nach den Nachteilen gefragt, die eine Stelle bei Google mit sich bringt. Seitdem gesellen sich laufend neue Schilderungen dazu.

In der Google-Welt

So berichtet ein früherer Senior Account Manager, dass man von Google zwar alles bekommt, was man sich jemals gewünscht habe. Dabei verliere man jedoch das Gefühl dafür, wie es ist unabhängig zu "vom großen G" zu sein. Man werde darauf getrimmt "komplett verrückt zu sein, etwas anderes zu wollen". Ähnliches weiß eine ehemalige Entwicklerin zu berichten, die vor allem Schwierigkeiten hatte, ihrem Umfeld glaubhaft zu machen, dass bei Google nicht alles toll sei. Unter einem anonymen Posting beschwert sich wiederum jemand, dass es viel Neid und Missgunst von Freunden oder Bekannten gebe, die sich bei Google beworben hätten aber nicht genommen wurden.

Ein weiterer ehemaliger Softwareentwickler schreibt, dass die Lebensunterhaltungskosten in der Bay Area so hoch seien, dass man letztendlich alle Annehmlichkeiten von Google beziehe. Was positiv klingt, würde sich aber letztendlich negativ auf das gesamte Leben auswirken, da man immer mehr und mehr Zeit im Büro verbringe. Eine ehemalige Produktdesignerin kritisiert, dass es dort jedoch schwer sei einen ruhigen Arbeitsplatz zu finden, da auch kleinere Büros von mehreren Personen besetzt werden.

Zu viele talentierte Mitarbeiter

Von mehreren Ex-Googlern kommen Schilderungen, dass Google nur die talentiertesten Personen einstellt. Das ist zwar für den Konzern positiv, umgekehrt bedeutet das jedoch, dass zahlreiche Mitarbeiter für ihre tatsächlichen Tätigkeiten stark überqualifiziert sind. Und offenbar ist es vor allem im mittleren Management für Teamleiter sehr schwierig eine Beförderung für ihre Mitarbeiter durchzuboxen. Letztendlich sei es für einzelne Personen schwer, Eindruck zu hinterlassen, da der Konzern so riesig ist.

Ein ehemaliger Softwareentwickler schreibt zudem, dass nur selten objektive Diskussionen geführt würden. Viele seien an der Meinung ihrer Kollegen nicht sehr interessiert, es sei denn sie komme von höheren Stellen. Ein anderer kritisiert, dass Projekte scheinbar willkürlich eingestellt werden. Personen, die an diesen Projekten gearbeitet haben, würde aufgrund ihres vermeintlichen Scheiterns nicht befördert. Auch dann, wenn ihnen die Beförderung zuvor in Aussicht gestellt wurde. Ein Ex-Mitarbeiter empfiehlt sich alle Zusagen schriftlich geben zu lassen, da mündliche Versprechungen nicht immer eingehalten würden.

Die Angaben sind mit Vorsicht zu genießen, zumal sie von früheren Mitarbeitern kommen, die einen Groll gegen das Unternehmen hegen könnten. "Business Insider" berichtet allerdings, ähnliche Darstellungen bereits von eigenen Quellen gehört zu haben. (red, 13.12.2016)