Auf den ersten Blickt scheint Ceres' Oberfläche aus Gestein zu bestehen. Knapp darunter allerdings verbirgt sich gefrorenes Wasser.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Göttingen/Wien – Der Zwergplanet Ceres ist offenbar mehr als nur eine karge Felskugel im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Beobachtungsdaten der Nasa-Sonde Dawn, die den Himmelskörper seit 2015 umkreist, lassen vermuten, dass die Oberfläche des Himmelskörpers wesentlich mehr Wassereis enthält als bisher gedacht.

Ein Team um Thomas Platz vom Max Planck Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen hat in schattigen Kratern am Nordpol von Ceres größere Ansammlungen von Eis entdeckt, die laut seiner Studie in "Nature Astronomy" eine Folge von kryovulkanischer Aktivität sein könnten.

Wasserreiche Pole

Das würde zu den Ergebnissen passen, die Thomas Prettyman und seine Kollegen vom Planetary Science Institute (Tucson, Arizona) nun in "Science" präsentierten: Die Forscher schließen aus den Dawn-Daten, dass der Zwergplanet knapp unter seiner Oberfläche eine bedeutende Eisschicht verbirgt. Speziell an den Polen von Ceres könnte das Wasser demnach bis zu 30 Prozent des Materials ausmachen. (tberg, 15.12.2016)