Mark Leyner, Billy Goldberg: Warum schlafen Männer nach dem Sex immer ein? € 13,40 / 252 Seiten. Plassen Verlag, 2016.

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Oft ist es ja so, dass man Bücher schenkt, weil man damit gleichzeitig dem Beschenkten eine Botschaft senden will. Wer also genervt ist, dass der Geschlechtspartner nach dem Liebesspiel in den Tiefschlaf kippt, könnte mit diesem schmalen Band darauf aufmerksam machen.

Aber Achtung: So ein richtiges Sexbuch ist dieses Kompendium eigentlich nicht. Das amerikanische Autorenduo Mark Leyner und Billy Goldberg hat sich lediglich vorgenommen, einige Falschheiten und hartnäckige Mythen zu entzaubern und hat daraus 204 Antworten gemeißelt – rund die Hälfte davon hat mehr oder weniger mit Sexualität, Fortpflanzung, Kinderkriegen oder dem Geschlechterkampf zu tun und ist eine Sammlung von nützlichem und unnützlichem Wissen zugleich, so wie es im Untertitel ganz gut zusammengefasst ist, sind es "medizinisch korrekte Antworten auf skurrile Alltagsfragen."

Jedenfalls dominiert die humoristische Grundstimmung. Die beiden Autoren gehen es witzig an, und das im amerikanischen Sinne. Mark Leyner ist Autor, Billy Goldberg Notarzt – und wie lustig es die beiden miteinander haben, soll sich in den drehbuchartigen Dialogen zwischen den Frage-Antwort-Teilen wiederspiegeln – sie lassen sich aber auch überblättern.

Immer wieder nachlesen

Was die Antworten betrifft: Sie sind zum Großteil Erklärungen, zu Anatomie und physiologischen Funktionen des Körpers. Frauen und feuchte Träume? Erektionsstörungen durchs Fahrradfahren? Hormonausschüttung nach dem Geschlechtsverkehr? Masturbation bei Tieren? Wer hat den längsten Penis der Welt? Wer sich für solche Fakten interessiert, wird Freude haben.

Da macht es auch nichts, dass das Buch schon relativ alt ist. Es erschien 2005, stand lange auf den Bestsellerlisten und man merkt das, weil irgendwann einmal "unser Vize Dick Cheney" erwähnt wird. Das tut dem Wissensgewinn aber keinen Abbruch. Die traurige Nachricht: Oft vergisst man diese kleinen Wissenshappen leider auch sehr schnell wieder. Wer will, kann das Buch aber als Nachschlagewerk verwenden. (Karin Pollack, 15.1.2017)