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Apple-Chef Tim Cook sinniert über das neue Macbook Pro

Foto: BECK DIEFENBACH / REUTERS

Selten sah sich eine neues Stück Hardware von Apple solch massiver Kritik ausgesetzt wie die vor wenigen Wochen vorgestellten Macbooks Pro. Neben Beschwerden über Grafikfehler und den selbst für Apple gewagt hohen Preis der Geräte ist es vor allem die Akkulaufzeit, die auch so manchen eingefleischten Fan des Unternehmens an dessen Tun zweifeln lässt. Und genau diese Probleme führen nun zu einem symbolträchtigen Tiefschlag für den iPhone-Hersteller.

Klare Worte

Zum ersten Mal, seit Apple Laptops herstellt, verweigern die US-Konsumentenschützer von Consumer Reports die Empfehlung für eines der Geräte des Unternehmen. In einem Blogeintrag verweist die angesehene Non-Profit-Organisation dabei explizit auf die Akkuprobleme als Grund: Während das Macbook Pro in Sachen Bildschirm und Performance sehr gut abschneide, sei die Laufzeit vollkommen unberechenbar.

Testlauf

In den eigenen Labors habe man drei der neuen Apple-Laptops getestet und dabei zum Teil drastisch variierende Ergebnisse ermittelt. So habe das 13-Zoll-Modell mit Touchbar im ersten Testlauf stolze 16 Stunden durchgehalten, beim zweiten Run waren es dann 12,75 Stunden, beim dritten war hingegen bereits nach 3,75 Stunden Schluss. Solche starken Inkonsistenzen seien zudem nicht auf ein Modell beschränkt, sondern würden sich bei allen getesteten Geräten zeigen.

Vorgeschichte

Diese Zahlen stimmen mit früheren Berichten verärgerter Apple-User überein, die in den Support-Foren des Herstellers darüber geklagt hatten, dass ihre Geräte gerade einmal drei bis fünf Stunden mit einer kompletten Ladung auskommen. Apple selbst bewirbt seine Geräte mit einer Laufzeit von zehn Stunden.

Zweifelhafter Umgang

Für zusätzliche Aufregung sorgte die Art, wie Apple mit der Situation umgeht. Während nach außen kommuniziert wird, dass man die Probleme in eigenen Tests nicht nachvollziehen kann, nahm man eine nicht minder umstrittene Änderung an der Software vor: Die Anzeige der noch verbleibenden Akkulaufzeit wurde kurzerhand mittels Update aus dem Betriebssystem entfernt. Diese sei ohnehin nur eine Schätzung und liefere oft einen falschen Eindruck, unterstellte Apple in diesem Zusammenhang ein Wahrnehmungsproblem bei den Usern. Genau dieser Erzählweise widersprechen nun aber die Untersuchungen von Consumer Report.

Desinteresse

Erst vor wenigen Tagen hatte ein Bericht von "Business Insider" einen Hinweis darauf geliefert, wie es zu der aktuellen Situation kommen konnte. So heißt es darin nicht nur, dass das Unternehmen mittlerweile weitgehend das Interesse an der Mac-Linie verloren habe, sondern auch konkret, dass für das Macbook Pro eigentlich ein anderer Akku ähnlich jenem des 13-Zoll-Macbooks geplant gewesen sei. Mit diesem habe es aber in internen Tests Probleme gegeben, weshalb man dann unter Zeitdruck auf einen klassischen Aufbau gewechselt habe. (red, 23.12.2016)