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US-Geheimdienste wissen wohl, ob der Kreml hinter den Hacking-Vorfällen während der US-Wahlen steckt

Foto: Reuters/Shemetov

Russische Hacker sollen interne E-Mails der US-Demokraten sowie des Clinton-Wahlkampfleiters John Podesta ausgespäht und via Wikileaks publiziert haben: Das behaupten zahlreiche Behörden und Geheimdienste der USA. Am Donnerstag will US-Präsident Obama sogar Vergeltungsmaßnahmen für die russischen Hacks präsentieren. Die bislang an die Öffentlichkeit gelangten "Beweise" sind jedoch dürftig. Dabei ist zumindest die Abhörorganisation NSA in der Lage, russischen Hackern auf die Schliche zu kommen – und deren Spionage nachzuvollziehen. Das legen zumindest interne Dokumente nahe, die nun von "The Intercept" publiziert wurden.

Hack durch russischen Geheimdienst

Im Fall der 2006 ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja, die auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besaß, berichtete die NSA über einen Hack eines russischen Geheimdienstes. Bei diesem handle es sich vermutlich um den FSB. Dieser soll "den Webmail-Account der ermordeten russischen Journalistin anvisiert" und "Schadsoftware, die nicht öffentlich ist, eingesetzt haben." Diese Informationen werden als TS/SI klassifiziert, was laut The Intercept bedeutet, dass die NSA darüber durch elektronische Überwachung (Signal Intelligence) erfahren hat.

Snowden: NSA-Instrumente für Hack-Aufklärung effektiv

Das bedeutet wiederum, dass die NSA sehr wohl belegen kann, welche Angreifer wann in welche Accounts eindringen. Der jetzige NSA-Chef Mike Rogers hat in den vergangenen Wochen mehrmals bekräftigt, dass ein "Nationalstaat" während der US-Präsidentschaftswahl Hackerangriffe in den USA ausgeführt hat. Snowden selbst gab an, dass die NSA durch ihre Überwachungsmaschinerie durchaus in der Lage sei, Hacks zu verfolgen. Das sei "wohl der einzige Fall, in dem Massenüberwachung wirklich effektiv ist", so Snowden auf Twitter. (fsc, 29.12.2016)