Rauchsäule über Bogoslof am 20. Dezember von einem Flugzeug aus fotografiert.

Foto: AVO/Paul Tuvman

Diese Satellitenaufnahme zeigt das Ausmaß der Vulkanwolke (innerhalb der roten Pfeile) am 26./27. Dezember.

Foto: AVO/Dave Schneider

Unalaska – Am Südrand der nordpazifischen Beringsee zieht die vulkanische Inselkette der Aleuten einen Bogen zwischen Nordamerika und Asien. Die derzeit 162 Inseln zeugen von der Aktivität dutzender Vulkane, von denen viele noch heute aktiv sind. Einer davon ist Bogoslof, dessen Spitze rund eineinhalb Kilometer über dem Meeresboden die von Menschen unbewohnte Insel Bogoslof Island bildet.

Ausbrüche des Vulkans in der Vergangenheit führten dazu, dass die Insel immer wieder verschwand und an anderer Stelle und in anderer Form wieder auftauchte. Der letzte Ausbruch hatte sich 1992 ereignet, seither war die Insel weitgehend unverändert geblieben. Doch Mitte Dezember 2016 ist Bogoslof wieder erwacht: Hinweise auf mögliche Eruptionen gab es bereits am 16. und 19. Dezember.

Ein direkter Nachweis war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht möglich. Auf der Insel selbst gibt es keine Überwachungsinstrumente, da sie als Habitat von Vögeln und Seelöwen unter Naturschutz steht. Am 20. Dezember waren die Spekulationen dann vorbei: In einem explosiven Ausbruch warf der Vulkan eine Aschewolke mehr als zehn Kilometer in die Höhe.

Vulkankegel im Aufbau

Seither folgten mindestens sechs weitere Eruptionen, zuletzt am 30. Dezember, wie Datenanalysen des Alaska Volcano Observatory (AVO) nahelegen. Satellitenaufnahmen würden zeigen, dass der aktive Schlot direkt neben der Insel unter Wasser liege und das Eiland bereits verändere, sagte die Geologin Michelle Coombs vom AVO zur "New York Times". "Man kann sehen, wie sich aus dem Material ein neuer Vulkankegel bildet – wenn es so weiter geht, könnte dieser über der Wasseroberfläche liegen.

Es bestehe ein gewisses Risiko, dass der Ascheregen eines noch stärkeren Ausbruchs die 65 Kilometer östlich gelegene bewohnte Insel Unalaska erreichen könnte. Die Hauptsorge ist allerdings, dass Bogoslof den Flugverkehr über der Region beeinflussen könnte – Warnungen wurden vorsorglich ausgegeben. (dare, 2.1.2017)