Neos-Mandatar Christoph Vavrik soll "zeitnah" das Parlament verlassen.

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Wien – Nach umstrittenen Aussagen über Homosexuelle durch den Abgeordneten Christoph Vavrik haben die Neos Anfang November angekündigt, ihr Mandatar werde innerhalb von "ein paar Wochen" zurücktreten.

Vavrik hatte damals zu einem Artikel über eine Adoption durch ein homosexuelles Paar auf Facebook gepostet: "Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken wie wir auf die Sklaverei." Für die Partei war das eine nicht zu entschuldigende "Entgleisung".

Verwunderung in Partei

Nun ist es Anfang Jänner, und Vavrik ist noch immer Nationalratsabgeordneter, was innerhalb der Neos für Verwunderung sorgt. Generalsekretär Nikola Donig beruhigt aber: Der frühere Danone-Manager werde "zeitnah" aus dem Hohen Haus ausscheiden. Über einen Parteiausschluss will er nicht nachdenken: "Wir gehen davon aus, dass er sich an die Vereinbarung mit uns hält." Abgesehen von der internen Themenübergabe habe man dem 55-Jährigen auch Zeit geben wollen, "die Dinge für sich zu ordnen".

Zum Rücktritt zwingen können die Pinken Vavrik jedenfalls nicht – dafür sorgt das freie Mandat. Er müsste also schon freiwillig ausscheiden. Die Partei könnte ihn lediglich aus ihrem Klub ausschließen. Dann wäre Vavrik, wie einige frühere Team-Stronach- oder FPÖ-Abgeordnete, ein sogenannter "wilder" Mandatar. (go, 4.11.2016)