In den vergangenen Jahren wurden nie mehr als 16.000 Neuerkrankungen in einer Woche registriert. In dieser Saison ist das anders.

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Die Grippewelle 2015/16 und 2016/17 im Vergleich.

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Wien – In den vergangenen Jahren hat die Grippewelle erst rund um den Valentinstag richtig eingesetzt. Diese Saison war der Beginn fünf Wochen früher. Die aktuelle Grippewelle hat hierzulande nun einen neuen Höhepunkt erreicht.

In der vergangenen Woche sind in Wien 19.700 Erkrankungen hinzugekommen, geht aus Zahlen der MA15 vom Dienstag hervor. Zuletzt waren in der Weihnachtswoche 11.400 neue Influenzafälle und grippale Infekte in der Bundeshauptstadt gemeldet worden. In der letzten Woche des Jahres 2016 wurden aufgrund der Urlaubszeit keine Daten erhoben.

Die fast 20.000 Neuerkrankungen sind auch im Vergleich zu den beiden Vorjahren ein hoher Wert. In den vergangenen Wintersaisonen wurden nie mehr als 16.000 Neuerkrankungen in einer Woche registriert.

Impfung wirkt relativ gut

Eine Impfung sei auch jetzt noch sinnvoll, heißt es vonseiten des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Derzeit mache der H3N2-Virus 90 Prozent aller Infektionen aus. Der zirkulierende Stamm sei auch in der diesjährigen Vakzine enthalten.

"Impfen lassen kann und sollte man sich, so lange man nicht selbst krank ist", empfiehlt Herwig Kollaritsch vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin. "Es dauert zwar im Regelfall zwei bis drei Wochen bis der volle Impfschutz aufgebaut ist, aber selbst wenn man sich innerhalb dieses Zeitfensters infiziert, kann die Impfung den Krankheitsverlauf abmildern und Komplikationen verhindern."

Kollaritsch zufolge wird sich das Muster des zirkulierenden Virus in dieser Saison vermutlich nicht mehr ändern. Es könne höchstens noch eine Influenza-Welle mit einem B-Stamm nachkommen. Aber auch dieser sei im diesjährigen Impfstoff abgedeckt. (APA, red, 10.1.2017)