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Die WHO rechnet im Jahr 2030 mit acht Millionen Todesfällen, die durch Tabakkonsum verursacht werden. Dem Bericht zufolge entstehen durch das Rauchen und Tabakkauen Kosten von einer Billion US-Dollar pro Jahr.

Foto: Reuters/Michaela Rehle

Genf/Wien – Bis 2030 wird die Zahl jener Menschen, die jährlich an den langfristigen folgen des Tabakkonsums sterben, von aktuell sechs auf acht Millionen steigen. Dies geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO mit dem Nationalen Krebsinstitut der USA hervor, die am Dienstag in Genf veröffentlicht wurde. Laut Experten sterben zwischen 11.000 und 14.000 Österreicher an den Folgen des Rauchens.

Tabakkonsum schadet aber auch der Weltwirtschaft enorm, wie die Studienautoren betonen. Demnach verursacht Rauchen und Tabakkauen Folgekosten von einer Billion Dollar oder etwa 950 Milliarden Euro.

Die Experten haben sowohl die Behandlung raucherspezifischer Krankheiten als auch die entgangene Produktivität durch Arbeitsausfälle berücksichtigt. Die WHO schätzt die Zahl der Raucher weltweit auf 1,1 Milliarden – das entspricht etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung über 15 Jahre. Dazu kommen etwa 346 Millionen Menschen, die Tabak überwiegend kauen. Rund sechs Millionen Menschen sterben im Jahr an den Folgen ihres Tabakkonsums, davon 600.000 durch Passivrauchen.

Das Gesundheitskatastrophe verkleinern

2005 ist ein Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in Kraft getreten, das mehr als 160 Staaten unterzeichnet haben. Die Länder verpflichten sich zu zahlreichen Maßnahmen, um das Rauchen einzudämmen. Dazu gehören Preis- und Steuererhöhungen bei Tabakprodukten, Werbeverbote, Warnungen vor den Folgen des Rauchens und Entwöhnungsangebote. 2013/2014 hätten Tabaksteuern 269 Milliarden Dollar in Staatskassen gespült, nur eine Milliarde davon sei allerdings für die Eindämmung des Rauchens ausgegeben worden.

"Mit Maßnahmen zur Tabakeindämmung kann aus Tabak statt der heutigen Gesundheitskatastrophe ein kleineres Gesundheitsproblem werden", heißt es in der Studie. "Dieser Bericht belegt, dass Kontrollmaßnahmen sowohl vom Standpunkt der Wirtschaft als auch der öffentlichen Gesundheit aus Sinn machen."

Die Autoren der WHO-Studie haben neben den Krankheitskosten auch die Konsum- und Investitionsausfälle durch früh sterbende Raucher berechnet. "Die indirekten Kosten der Mortalität sind hoch", heißt es. "In Ländern mit hohen Einkommen sind die Gesundheitskosten für Raucher höher als für Nichtraucher, selbst, wenn man das kürzere Leben der Raucher in Betracht zieht." (APA, dpa, 10.1.2017)