In Tschechien mussten Gastronomiebetriebe bislang nur mit einem Hinweisschild am Eingang mitteilen, ob es sich um ein Raucherlokal handelt. Ab 31. Mai 2017 wird das nicht mehr notwendig sein.

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Prag – Das Aus für eine der letzten Raucheroasen Europas ist beschlossene Sache: Das tschechische Parlament hat nach jahrelangen Debatten ein völliges Rauchverbot in Bars und Gaststätten verabschiedet. In der zweiten Kammer stimmten am Donnerstag 45 Senatoren für das Gesetzesvorhaben, zwölf waren dagegen.

Damit das Verbot zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai in Kraft tritt, muss Präsident Milos Zeman die Novelle noch unterschreiben. Er hat in der Vergangenheit angekündigt, auf ein Veto zu verzichten: "Als Raucher, ja sogar als Kettenraucher, würde ich mich in einem Interessenskonflikt befinden."

Bislang genügte Hinweisschild

Ministerpräsident Bohuslav Sobotka begrüßte die Entscheidung. "Tschechien zählt endlich zu den anständigen Ländern, die das Rauchen einschränken und die Gesundheit ihrer Bürger schützen", sagte der Sozialdemokrat. Bisher mussten Gastronomiebetriebe nur mit einem Hinweisschild am Eingang mitteilen, ob es sich um ein Raucherlokal handelt. In öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Krankenhäusern ist das Rauchen seit 2006 verboten.

In Tschechien greift rund jeder vierte Erwachsene regelmäßig zur Zigarette. Schätzungen zufolge sterben in dem EU-Mitgliedstaat im Zusammenhang mit Tabakkonsum jährlich etwa 18.000 Menschen. (APA, dpa, 19.1.2017)