Geht es nach der Sektion 8, soll aus dem Wiener Rathaus weniger Geld in Richtung Boulevard fließen.

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Wien – Der erste Anlauf landete in der Arbeitsgruppe: Beim Landesparteitag der Wiener SPÖ im April 2016 brachte die linke Sektion 8 den Antrag ein, wonach die Stadt Wien die Qualität der Medien prüfen solle, in denen sie inseriert. Das hätte die boulevardintensive Werbepolitik der Stadt wohl gründlich auf den Kopf gestellt. Der Antrag wurde nicht ab-, aber einer Arbeitsgruppe zugewiesen – und laut Sektion 8 damit de facto begraben.

Wenn auch formal nicht erfolgreich, erreichten die kritischen SPÖler mit der Aktion jedenfalls ein beachtliches Maß an Aufmerksamkeit. In diese Richtung wollen die Aktivisten rund um Eva Maltschnig und Lea Six nun offenbar weiterarbeiten und kündigten eine neue Kampagne an: "Kein Geld für Hetze!" ist das Motto, am kommenden Mittwoch (1. Februar) soll die Kampagne starten, zeitgleich mit einer dazugehörigen Pressekonferenz.

Neue Kampagne für "breiteres Publikum"

"Medien, die hetzen, sollten nicht durch Inserate der Stadt Wien beziehungsweise aus öffentlicher Hand finanziert werden", heißt es in der Einladung zum Medientermin, und: "Nun plant die Sektion 8 eine neue Kampagne, die den Druck auf hetzende Medien weiter erhöhen wird." Darin soll "einem breiteren Publikum" ermöglicht werden, "sich aktiv zu beteiligen".

Wie die aussehen soll, will man noch nicht verraten, "sonst wäre die Katze aus dem Sack", heißt es aus der Sektion 8. Es hätte zwar Termine mit dem zuständigen Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny gegeben, man wolle sich aber nicht darauf verlassen, dass dabei auch etwas herauskommt.

Möglicher Adressat für eine kritische, linke Gruppe innerhalb der Bundes-ÖVP wäre nach Logik der Sektion 8 Finanzminister Johann Georg Schelling (ÖVP): Dessen Ministerium hat ja – wie berichtet – im 3. Quartal 2016 fünfmal mehr Geld für Inserate ausgegeben als im Vorjahresquartal. Wie "diesubstanz.at" errechnete, vervierfachten sich auch die Ausgaben für Anzeigenflächen in "Krone", "Österreich" und "Heute". (red, 26.1.2017)