Beispiele dafür gibt es rund um den Globus.

Das Royal Ontario Museum in Toronto, Kanada wurde ursprünglich bereits im Jahr 1914 eröffnet. In den Jahren 2006 und 2007 erfolgten Erweiterung und Umbau nach Entwürfen des Architekten Daniel Libeskind. Damals wurde das alte Planetarium abgerissen und durch einen riesigen Kristall, der seitlich aus dem Gebäude ragt, ersetzt.

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Vor allem Museen scheinen sich die mutige Kombination aus alter und neuer Architektur zu trauen. Das berühmteste und vermutlich am meisten diskutierte Beispiel dafür ist der Louvre in Paris. Die Glaspyramide im Innenhof wurde von 1985 bis 1989 gebaut und nach Plänen des Architekten Ieoh Ming Pei errichtet. Sie dient heute als Haupteingang für das weltbekannte Museum.

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Der Sockel des heutigen Hearst Towers in New York wurde 1928 fertiggestellt – der Architekt war Joseph Urban. Im Jahr 1999 fand die komplette Erneuerung des Gebäudes statt. Es wurde entkernt und der neue Turm nach Plänen des Architekturbüros Foster + Partners in das alte Haus eingesetzt.

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Zwar nicht in einem Gebäude vereint, aber dennoch sehr deutlich trifft auch im Zentrum von Boston in Massachusetts alte auf neue Architektur. Inmitten gläserner Wolkenkratzer steht dort das Old State House, das an dieser Stelle wie ein Fremdkörper wirkt. Das Verwaltungsgebäude wurde bereits im Jahr 1713 erbaut und ist das älteste noch erhaltene öffentliche Gebäude der Stadt, heute befindet sich darin ein Museum.

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Das als Mirador Massue (Erker Massue) bekannte Gebäude in Buenos Aires wurde ursprünglich im Jahr 1903 errichtet – nach Plänen des Architekten Alfred Massue. Die Revitalisierung mit zeitgenössischen Elementen, die in ganz Argentinien für Diskussionen sorgte, fand im Jahr 1989 durch das Architekturbüro Caffarini & Vainstein statt.

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Das Militärhistorisches Museum der Bundeswehr steht in Dresden. Wie schon beim Royal Ontario Museum in Toronto hat sich auch hierfür der Architekt Daniel Libeskind eine spitze Konstruktion ausgedacht, die aus dem historischen Bau ragen sollte. Der V-förmige Keil steht als Symbol für die Bombadierung der Stadt im Februar 1945. Das historische Gebäude entstand von 1873 bis 1877, der Umbau wurde mit Verzögerungen im Herbst 2011 fertiggestellt.

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Das Paucescu Haus in Bukarest ist das Hauptquartier der Nationalen Architektenvereinigung Rumäniens. Das ursprüngliche Gebäude stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und war das Zuhause des Politikers Grigor Paucescu. Auch dieser Umbau nach den Plänen der Architekten Dan Marin und Zeno Bogdanescu im Jahr 2003 ging nicht ohne kritische Stimmen aus der Bevölkerung über die Bühne.

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Auch in Wien trifft alte auf zeitgenössische Architektur. Am zentralsten Platz der Stadt, direkt gegenüber vom Stephansdom, steht das Haas Haus. Das moderne, vom Architekten Hans Hollein geplante Gebäude wurde im Jahr 1990 eröffnet. Auch bei seiner Errichtung wurde heftig diskutiert und sogar ein Rückbau gefordert. (bere, 5.2.2017)

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