Wien – Keine Werbung in Medien, die diskriminieren, aufhetzen, die Gesellschaft spalten: Mit ihrer neuen Kampagne #KeinGeldfürHetze appelliert die rebellische SPÖ-Sektion 8 diesmal an Firmen, die sich zu sozialer Verantwortung bekennen – und insbesondere an deren Kunden. Die Kampagne läuft auf Facebook, Twitter und Youtube.

"Schlagzeile für Schlagzeile wird das gesellschaftliche Klima vergiftet" und "die Gesellschaft gespalten", heißt es im Mittwoch präsentierten Video zu der Kampagne. Ihre Definition von Hetze orientiert sich am Ehrenkodex der österreichischen Presse, sie richtet sich vor allem gegen die Berichterstattung jener Medien, die sich nicht diesem Ehrenkodex unterwerfen: "Kronen Zeitung", "Heute" und "Österreich".

Das Youtube-Video zur Kampagne #KeinGeldfürHetze der Sektion 8.
Sektion 8

Die Sektion 8 hat seit November 20 große werbetreibende Unternehmen kontaktiert, nach ihren Richtlinien für Corporate Social Responsibility gefragt und auf die Berichterstattung in Medien hingewiesen, in denen sie inserieren. Ein Dossier dazu hat der Medienwatchblog kobuk.at erstellt.

Bisherige Reaktionen laut Lea Six von der Sektion 8: verhalten, etwa nach dem Motto, man werde sich mit der Werbeabteilung beraten. An zwei große werbetreibende Unternehmen richtet sich die Kampagne laut Six definitiv nicht: Red Bull und Westbahn. Die hätten nach eigenem Bekunden keine CSR-Guidelines.

Vorbild ist die Kampagne "Stop Funding Hate" von NGOs in Großbritannien, die Firmen aufforderte, nicht in Boulevardblättern wie "Daily Mail" und "Sun" zu schalten. Lego habe etwa seine Inserate in der "Daily Mail" gestoppt, berichtet die Sektion 8. Die britische Boulevardpresse reagierte umgehend mit dem Vorwurf der Zensur gegen die Kampagne.

Stop Funding Hate werde auch #KeinGeldfürHetze in sozialen Medien unterstützen. (red, 1.12.2017)