Vor einiger Zeit hat Nokia den ersten Schritt seiner Rückkehr in den Smartphone-Markt gemacht und das Nokia 6 in China gelauncht. In Barcelona hat man das Comeback nun fortgesetzt. Neben der globalen Verfügbarkeit des Nokia 6 wird das Portfolio auf drei Geräte ausgeweitet. Das Nokia 5 und das Nokia 3 sollen als robuste, hochwertige und sichere Alltagsbegleiter fungieren und gleichzeitig mit niedrigem Preis locken.

Und wie erwartet wurde auch ein Klassiker wiederbelebt: Das Nokia 3310 ist wieder da.

Foto: Nokia

"Endlich Android!"

An Ambition mangelte es Nokia in Barcelona nicht. Man wolle einer der Top-Player im Smartphone-Geschäft werden, verlautbarte man. Und dafür setzt man auf Googles mobiles Betriebssystem Android. "Viele Leute haben oft danach gefragt. Endlich Android!", formulierte es Produktchef Juho Sarvika. Die letztlich erfolglose Windows-Phone-Ära scheint Spuren hinterlassen zu haben.

Dabei will man sich aber nicht auf eine Spezifikationsschlacht mit anderen Herstellern einlassen. Dementsprechend war auch weit und breit nichts von einem Nokia 8 oder P1 zu bemerken, das in den vergangenen Wochen als mögliches Spitzensmartphone der Finnen gehandelt wurde. Stattdessen will man mit dem "Nokia-Faktor" bestechen, der sich aus drei Prinzipien zusammensetzt.

Foto: Nokia

So sollen Nokia-Geräte sich als nutzerfreundliche Begleiter im Alltag bewähren. Gleichzeitig will man mit robuster Verarbeitung und modernem Design glänzen. Und ebenso verspricht man gute Kamera-Performance. Oben drauf sollen alle Geräte mit einer "puren Android-Erfahrung" sowie dem Google Assistant punkten und schnell die monatlichen Sicherheitsupdates erhalten.

Auch rasche Aktualisierungen auf neue Android-Versionen verspricht man – eine Zusage, an der sich schon größere Hersteller die Finger verbrannt haben.

Nokia Mobile

Nokia 6 kommt weltweit

Das Nokia 6 kennt man bereits aus China. Es ist spezifikationstechnisch das "Flaggschiff" des aktuellen Sortiments, ordnet sich aber eigentlich in die Mittelklasse ein. Es liefert ein 5,5-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) und läuft mit einem Snapdragon-430-Prozessor und vier GB RAM.

Der Onboardspeicher umfasst 64 GB. Dieser lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern, sofern man dafür auf die Verwendung des zweiten SIM-Slots verzichtet. Es bringt eine 16-MP-Hauptkamera mit Phase-Detection-Autofokus mit sowie ein 8-MP-Modul mit Autofokus auf der Frontseite.

"Special Edition" zum globalen Start

Das Gerät misst 154 x 75,8 x 8,4 Millimeter und wiegt 169 Gramm. Es unterstützt LTE, WLAN, Bluetooth und NFC. Auf der Vorderseite findet sich außerdem ein Fingerabdruckscanner. Unter dem Alugehäuse steckt ein 3.000-mAh-Akku, der per Micro-USB geladen wird. Für ein schöneres Klangerlebnis über den Kopfhörerausgang soll die Dolby-Atmos-Technologie sorgen. Vorinstalliert ist Android 7.1.

Für den globalen Start legen Nokia und das für die Entwicklung hauptverantwortliche Unternehmen HMD Global das Nokia 6 in einer zusätzlichen Special Edition, "Arte Black", auf. Diese wird 299 Euro kosten, die regulären Farbvarianten ("Matte Black", "Tempered Blue", "Silver", "Copper") soll es um 229 Euro geben.

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Nokia 5

Der erste echte Neuzugang ist das Nokia 5, das mit einem 5,2-Zoll-Bildschirm (149,7 x 72,5 x 8 Millimeter) kompakter ausfällt. Die Auflösung liegt mit 720p (1.280 x 720 Pixel) niedriger. Auch hier steckt ein Snapdragon 430 unter der Haube, ihm steht allerdings nur halb so viel Arbeitsspeicher (zwei GB) zur Verfügung.

Den internen Speicher gibt Nokia mit 16 GB an, auch hier ist eine Erweiterung unter Verzicht einer zweiten SIM-Karte möglich. Als Hauptkamera kommt ein Sensor mit 13 Megapixel Auflösung zum Einsatz, der etwas aus dem Gehäuse heraus steht und mit einem Dual-Tone-Blitz und Phase Detection-Autofokus ergänzt wird. Die Frontkamera entspricht dem Nokia 6, liefert also acht Megapixel und bringt Autofokus mit.

Auch hier werden alle Konnektivitäts-Basics in Form von LTE, Bluetooth, WLAN und NFC erfüllt. Der Akku liefert eine Kapazität von 3.000 mAh. Vorinstalliert ist Android 7.1, es gibt auch hier einen Fingerabdruckscanner.

Als geplanten Verkaufspreis gibt Nokia 189 Euro an. Abgesehen von "Arte Black" gibt es alle Farbvarianten, die auch beim Nokia 6 geboten werden.

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Nokia 3

Als offenkundige Alternative zu Einsteiger-Smartphones wie dem Moto E schickt man das Nokia 3 ins Rennen. Dieses Gerät steckt nicht in einer Vollmetalhülle, sondern verfügt über einen Aluminiumrahmen und ein Polycarbonat-Gehäuse. Mit einem 5,0-Zoll-Bildschirm (1.280 x 720 Pixel) und Maßen von 143,4 x 71,4 x 8,5 Millimeter ist es das auch das kleinste Handy.

Hinsichtlich der Speicherausstattung entspricht des dem Nokia 5, es gibt zwei GB RAM und 16 GB erweiterbaren Onboard-Speicher. Anstelle eines Qualcomm-Prozessors kommt jedoch der MT6737 von Mediatek zum Zug.

Reduziert ist hier auch die Kameraausstattung. Während die selbe Frontkamera wie bei den beiden anderen Telefonen genutzt wird, schießt die Hauptkamera Bilder mit acht Megapixel sowie einfachem Blitz und traditionellem Autofokus. Der Akku fällt ebenfalls etwas schlanker aus, er bietet 2.650 mAh.

Inklusive Fingerabdruckscanner

Auch hier gibt es LTE, WLAN, NFC und Bluetooth. Ebenso gibt es einen Fingerabdruckscanner, ein in dieser Klasse noch nicht gängiges Feature. Während das Nokia 5 und 6 mit der aktuellsten Android-Ausgabe 7.1 laufen, wird hier in den Spezifikationsangaben die etwas ältere "Nougat"-Version Android 7.0 ausgelistet. Die Preisangabe beläuft sich auf 139 Euro. Es wird vier Farbversionen ("Silver White", "Matte Black", "Tempered Blue" und "Copper White") geben.

Alle drei Smartphones bieten Kratzschutz mittels Gorilla Glass. Ein integrierter Polarisator soll für gute Ablesbarkeit von Inhalten unter Sonnenlicht sorgen.

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Nokia 3310-Wiederkehr

In mattem Grau und Dunkelblau bzw. glänzendem Gelb und Rot präsentiert sich die Reinkarnation des Nokia 3310. Statt des vierzeiligen, monochromen Bildschirms gibt es nun ein 2,4-Zoll-Farbdisplay mit QVGA-Auflösung. Das Handy läuft mit dem Nokia-Series-30+-System und misst 115,6 x 51 x 12,8 Millimeter.

Der austauschbare Akku mit 1.200 mAh Kapazität soll eine Standby-Zeit von bis zu 31 Tagen erlauben. Als maximale Sprechzeit sind 22 Stunden angegeben. Aufgeladen wird per Micro-USB.

Mit "Snake" und Micro-SD-Slot

Auf dem internen 16-MB-Speicher ist unter anderem auch der Games-Klassiker "Snake" vorinstalliert, der seit kurzem auch am Facebook Messenger gespielt werden kann. Wer über das Handy Musik hören oder andere Inhalte speichern möchte, kann eine Micro-SD-Karte einlegen.

Neu ist auch die integrierte Kamera (zwei Megapixel) mit Blitz. Auch ein Bluetooth-3.0-Modul gibt es. Auf WLAN oder mobiles Breitband verzichtet man. Das neue 3310 soll 49 Euro kosten.

Foto: AFP

Marktstart

Auch ein ungefähres Releasedatum für alle Geräte wurde von Nokia genannt. Die Nokias 3, 5 und 6 sowie das Nokia 3310 sollen im Lauf des zweiten Quartals erscheinen. (gpi, 26.2.2017)

Der Livestream zum Nachsehen:

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