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"Women on Waves" ("Frauen auf den Wellen") ist eine niederländische non-profit-Organisation. Seit 1999 steuert sie mit ihrem Klinik-Schiff Länder an, wo Abtreibungen verboten sind.

Foto: REUTERS/STRINGER

Guatemala-Stadt/Wien – Die Streitkräfte von Guatemala haben ein Schiff mit europäischen Abtreibungs-AktivistInnen aus den Hoheitsgewässern ihres Landes verwiesen.

Die Besatzungsmitglieder des niederländischen Schiffes – darunter befindet sich der österreichische Gynäkologe Christian Fiala – hätten sich bei der Einreise als TouristInnen ausgegeben und verschwiegen, dass sie nach Guatemala gekommen seien, um Abtreibungen vorzunehmen, sagt Marinesprecher Saul Tobar. Ihnen sei deswegen der Landgang verweigert worden.

Mit an Bord ist auch der österreichische Gynäkologe Christian Fiala, der täglich auf Facebook von der Aktion in Guatemala berichtet.

Guatemala: Jährlich 65.000 illegale Abtreibungen

Abtreibungen sind in dem zentralamerikanischen Land weitgehend verboten. Das Schiff wurde von der Gruppe "Women on Waves" entsandt; diese transportiert Frauen mit Wunsch nach Abtreibung per Schlauchboot auf das Schiff, wo dann in internationalen Gewässern ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen wird.

Nach Angaben der Organisation waren zehn AktivistInnen auf dem Schiff – unter anderem aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Spanien. Laut "Women on Waves" werden in Guatemala jede Jahr 65.000 illegale Abtreibungen vorgenommen – oft unter Bedingungen, die für die Frauen höchst gefährlich seien. (APA, 27.2.2017)