Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz sortiert seine Medienaktivitäten um.

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Salzburg/Wien – Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz sortiert sein Red Bull Media House um, offenbar unzufrieden mit bestehenden (Parallel-)Strukturen. Künftig soll es zwei große Einheiten geben – ein Red Bull Media Network für digitale Inhalte und Plattformen, geführt von Gerrit Maier, und den Bereich Publishing, TV and Media Operations, geleitet von Dietmar Otti. Ihm sollen die Benevento- und andere Verlagsaktivitäten, Vermarktung und in weiterer Folge auch Servus TV und "Terra Mater" zugeordnet werden.

In einer dem STANDARD vorliegenden internen Mitteilung wird die Neuorganisation mit "klaren Strukturen" und "größerem Wachstum" erklärt. Bisher sind die Medienaktivitäten von Red Bull im Red Bull Media House kleinteiliger organisiert. Als Geschäftsführer sind Mateschitz, Andreas Gall und Christopher Reindl eingetragen.

Bleiben Firmen und Geschäftsführer?

DER STANDARD fragte Red Bull nach den Hintergründen der neuen Struktur und nach den Konsequenzen: Werden die bestehenden Firmen aufgelöst? Gibt es weiterhin das Red Bull Media House als Holding, und bleiben Dietrich Mateschitz, Christopher Reindl und Andreas Gall dort Geschäftsführer?

Die Fragen blieben unbeantwortet: Red Bull "bevorzugt, über interne Details weder zu sprechen, noch diese zu kommentieren".

Die bisherige Struktur

Dem Red Bull Media House gehören derzeit als 100-Prozent-Töchter:

  • Red Bull Media House Publishing
  • Servus Medien GmbH
  • Red Bull Media House TV Global GmbH
  • Red Bull Media House Technology GmbH

Red Bull betreibt etwa Servus TV, Red Bull TV (vor allem web-/mobilebasiert und als Fenster auf Servus), "Servus in Stadt und Land", "Red Bulletin" sowie "Terra Mater" als TV- und Kinoproduktion und als Magazin.

Internationale 100-Prozent-Töchter sind Red Bull Records (USA), Red Bulletin Schweiz, Red Bull Media House USA und Großbritannien.

Die zwei neuen Einheiten

Beim Red Bull Media Network soll die Verantwortung für Produktion, Vertrieb, Content-Entwicklung und digitale Plattformen liegen. Diese Einheit soll von Gerrit Meier geleitet werden, er wechselte im November 2016 vom US-Unterhaltungskonzern WWE zu Red Bull und ist derzeit Geschäftsführer von Red Bull TV.

Der Einheit Publishing, TV and Media Operations soll Dietmar Otti vorstehen. Hier sollen Verlag, Werbung und Finanzen gebündelt werden. Auch Servus TV und "Terra Mater" sollen schrittweise in diese Einheit eingegliedert werden. Otti kam im Dezember 2016 von der Bauer Media Group zu Red Bull. Von 2006 bis 2008 war er Geschäftsführer beim "Wirtschaftsblatt", wechselte dann zum Axel Springer Verlag.

Zuletzt wurde wie berichtet die hauseigene Agentur Red Bull Creative eingestellt. (red, 28.2.2017)