Frauen sind im Alltag öfter zu Fuß unterwegs als Männer.

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Wien – Das Mobilitätsverhalten von Frauen ist deutlich klimafreundlicher als das von Männern. Das ergibt eine Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit).

Das heißt konkret: Männer fahren fast doppelt so viele Kilometer mit dem Auto wie Frauen und verursachen im Schnitt um rund drei Viertel mehr klimaschädliche CO2-Emissionen.

Frauen legen unter der Woche durchschnittlich 45 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad zurück. Männer hingegen bestreiten nur 37 Prozent ihrer Alltagswege autofrei.

Besonders deutlich wird der Unterschied im Mobilitätsverhalten, wenn man die per pedes absolvierten Kilometer betrachtet. Demnach legen Frauen für Alltagserledigungen wie Einkaufen, Besorgungen oder Arbeitswege mit fast 3,3 Millionen Kilometer pro Tag um rund 40 Prozent mehr Kilometer zu Fuß zurück als die Gesamtgruppe der Männer.

Ausbau öffentlicher Verkehrsverbindungen

Insgesamt haben Frauen auch andere Anforderungen an das Mobilitätsangebot. So arbeitet bereits jede zweite berufstätige Frau Teilzeit. Der VCÖ fordert daher häufigere öffentliche Verkehrsverbindungen auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten.

Während im Jahr 2004 noch knapp mehr als 600.000 Frauen einen Teilzeitjob hatten, sind es heute bereits rund eine Million. "Auch deshalb ist es wichtig, dass es nicht nur zu den klassischen Pendlerzeiten häufige Bahn- und Busverbindungen gibt, sondern auch tagsüber", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Zudem tragen Frauen nach wie vor einen größeren Anteil der Betreuungspflichten. Im Schnitt sind bei Männern fünf Prozent der Alltagswege Hol- und Bringdienste, bei Frauen ist der Anteil mit neun Prozent fast doppelt so hoch. Auch für Hol- und Bringdienste ist es wichtig, dass es tagsüber ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt. (red, 7.3.2017)