Wien – Die Kampagne der "Kronen Zeitung" gegen die Schriftstellerin Stefanie Sargnagel wird auch zum Fall für den Presserat. Bis Montagnachmittag sind zwei Beschwerden von Lesern gegen die "Kronen Zeitung" bzw. den Onlineableger krone.at eingelangt, teilte der Presserat auf STANDARD-Anfrage mit.

Ausgangspunkt war ein Kommentar des krone.at-Chefredakteurs Richard Schmitt mit dem Titel "Saufen und kiffen auf Kosten der Steuerzahler" zu einem Reisetagebuch von Sargnagel, Maria Hofer und Lydia Haider, das Ende Februar im STANDARD-Album abgedruckt wurde – der STANDARD berichtete. Eine Beschwerde gibt es auch zur Kärnten-Ausgabe der "Krone", in der Fritz Kimeswenger von einer "willigen" Sargnagel schrieb und ihre Wohnadresse erwähnte.

Nach einer Welle von Hasspostings gegen Sargnagel ermittelt auch die Polizei. Morddrohungen und Gewaltaufrufe werden verfolgt, hieß es auf Anfrage des STANDARD am Montag.

Der Senat 1 des Presserats wird sich voraussichtlich in der nächsten Sitzung am 21. März mit den Beschwerden befassen und entscheiden, ob ein Verfahren eingeleitet wird. Die "Kronen Zeitung " ist nicht Mitglied des Presserats. Die Zeitung fasst seit Jahren die meisten Rügen vom Presserat aus. (red, 13.3.2017)