Nach den gigantischen Hackerangriffen auf den US-Internetkonzern Yahoo wollen die US-Behörden einem Medienbericht zufolge Anklage gegen vier Verdächtige erheben. Drei von ihnen hielten sich in Russland auf, der vierte in Kanada, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf eine mit dem Fall vertraute Quelle.

Daten von 500 Millionen Nutzern gestohlen

Yahoo hatte im vergangenen September mitgeteilt, dass im Jahr 2014 Daten von rund 500 Millionen Nutzern entwendet wurden. Das Unternehmen sprach damals von einem möglicherweise "staatlich organisierten" Cyberangriff.

Im Dezember folgte dann das Eingeständnis, dass unbekannte Hacker schon 2013 persönliche Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer gestohlen hatten. Entwendet wurden unter anderem E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten, verschlüsselte Passwörter sowie Sicherheitsfragen und deren Antworten.

Millionenrabatt für Verizon

Nach Bekanntwerden der Hackerangriffe war der Verkauf des Kerngeschäfts des Internetunternehmens an den US-Telekommunikationsriesen Verizon verschoben worden. Verizon bekam letztlich einen Rabatt von 350 Millionen Dollar (330 Millionen Euro) auf den Kaufpreis und kann das Kerngeschäft nun bis Ende Juni für 4,48 Milliarden Dollar übernehmen.

Gegen den Internetriesen laufen mehrere Ermittlungen zum Umgang mit den Hackerangriffen. Auch mehrere Sammelklagen von Nutzern und Investoren laufen. Yahoo-Chefin Marissa Mayer verzichtete wegen der Cyberattacken auf ihren Jahresbonus. (APA/AFP, 15.3.2017)