Presslufthämmer stehen ganz oben auf der Liste anstrengender Geräusche.

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"Der eigene Hund macht keinen Lärm, er bellt nur", das wusste schon Kurt Tucholsky. Beim Hund der anderen jedoch, besonders dem der Nachbarn, der jedesmal eine halbe Stunde lang bellt, wenn er im Stiegenhaus ein Geräusch hört, ist das schon eine ganz andere Geschichte. Wenn man dann auch am Wochenende nicht ausschlafen kann, weil von der Wohnung unterhalb seit 7 Uhr früh die von munterer Blasmusik begleitete Fernsehsendung "Wetterpanorama" heraufdröhnt, ist es nicht mehr weit zu blindem Hass. Auch Kurt Palm beschreibt das in seiner Kurzgeschichte "Klopfgeräusche" im Album des STANDARD recht drastisch.

Doch nicht nur die lieben Nachbarn machen das Leben in der Stadt zu einer akustischen Herausforderung. Das Stop-and-Go der morgendlichen Müllabfuhr, die Bushaltestelle vor dem Haus, rücksichtslose Kollegen im Großraumbüro, allzu gesellige nächtliche Balkonrunden im Haus gegenüber, laute Handygespräche in der U-Bahn, Presslufthämmer, Autoalarmanlagen, die plötzlich angehen – die Auswahl an Lärm ist vielfältig.

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Vom Vogelgezwitscher zum Gesundheitsrisiko

Und auch das Leben auf dem Land schützt die lärmgeplagten Nerven nicht unbedingt. Frühmorgendliches Rasenmähen am benachbarten Grundstück, nicht enden wollende Holzsägearbeiten, Fluglärm, Verkehrslärm naher Autobahnen und – was einen Kollegen aus der Steiermark besonders nervt – Elstern. "Die klackern so komisch." Es nervt eben jeden ein anderes Geräusch – was dem einen Musik in den Ohren ist, bringt den anderen zur Verzweiflung.

Und das ist auch schlecht für die Gesundheit. "Wie schlimm Lärm ist, hängt nicht nur von der Lautstärke ab, sondern auch davon, wie sehr wir uns darüber ärgern", sagt Hans Drexler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin. Der dadurch entstehende Stress steigert sowohl den Blutdruck als auch die Herzfrequenz und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und es gilt: Je weniger Einfluss man auf die Lärmquellen hat, desto belastender wird der Lärm wahrgenommen.

Nervende Geräusche: Welche regen Sie auf?

Welche Alltagsgeräusche halten Sie nur ganz schlecht aus? Welche nervigen Geräusche können Sie gut ausblenden und welche nicht? Sofern möglich: Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Ihre Situation zu verbessern? (Anya Antonius, 28.3.2017)