Marko Arnautovic sorgte nach seiner Einwechslung für frischen Wind und das zwischenzeitliche 1:0 für Österreich. In Gerd-Müller-Manier setzte er sich gegen zwei Finnen durch und traf aus der Drehung.

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Innsbruck – Teamchef Marcel Koller hat die österreichische Fußballnationalmannschaft für das dienstägliche Testmatch in Innsbruck gegen Finnland im Vergleich zum 2:0 in der WM-Quali gegen die Republik Moldau nur an drei Positionen verändert: Guido Burgstaller, Marko Arnautovic und Stefan Ilsanker raus, Markus Suttner, Alessandro Schöpf und Martin Harnik rein. Ob Finnland damit gerechnet hat, ist prinzipiell egal. Der Verzicht auf Ilsanker und Arnautovic war logisch, die beiden sind am 11. Juni in der Quali gegen Irland gesperrt, also musste Alternativen gesucht werden. David Alaba, der den verletzten Julian Bamgartlinger als Kapitän ersetzte, rückte ins zentrale Mittelfeld, gegen Moldau werkte er noch links.

Koller probierte erneut die Dreierkette in der Abwehr aus, nur Übung macht künftige Meister. Es war an diesem lauen Dienstagabend ein 3-5-2-System, gegen Moldau wählte der Teamchef ein 3-4-3, Tradition hat das 4-2-3-1. Freundschaftliche Länderspiele sind nur bedingt aufschlussreich, man kann und soll im konkreten Fall Finnland in Innsbruck niemals mit Irland in Dublin vergleichen.

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Das Tivoli war gut besucht (13.700 Zuschauer), die vollen Tribünen konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Partie wenig unterhaltsam war. Kaum gelungene Aktionen, viele Missverständnisse, keine hochkarätigen Torchancen. Die robusten und teils überharten Finnen, die Nummer 99 der Weltrangliste, waren mindestens ebenbürtig. 34. Minute: Freistoß Alaba, ein Hauch von Gefahr. 40. Minute: Schöpf scheitert an Goalie Hradecky, der bei Eintracht Frankfurt Österreichs Heinz Lindner zur Nummer zwei degradiert hat. Fazit der ersten Halbzeit: eher traurig.

Nach dem Wechsel vieles anders

Wohl auch deshalb geriet Koller in einen Tauschrausch. Marc Janko, Florian Grillitsch, Stefan Lainer und Arnautovic ersetzten Marcel Sabitzer, Alaba, Harnik und Suttner, aus der Dreierkette wurde eine Viererkette. Dass Alaba nur 45 Minuten lang kickt, war mit Bayern München ausgemacht. Arnautovic, seit Jahren in Topform, bemühte sich, die Fans aus dem Schlaf zu reißen.

Österreich wurde dominanter. 62. Minute: Eckball Zlatko Junuzovic, Sebastian Prödl verlängert per Kopf, Arnautovic dreht sich um zwei Verteidiger, erzielt aus kurzer Distanz das 1:0. Es war sein 14. Treffer im 62. Länderspiel. Bitter, dass der Stoke-Legionär in Dublin fehlt, aber Jammern kann niemals die Lösung sein. Die zweite Halbzeit war zwar nicht großartig, aber jedenfalls weitaus besser als die erste. Bis zur 75. Minute: Fredrik Jensen trifft aus rund 25 Metern flach zum 1:1, Lindner sieht nicht gerade super aus. Schöpf sagte: "Es war trotzdem ein guter Test."

Österreich hat immerhin in Innsbruck die weiße Weste anbehalten, hält nun bei sieben Siegen und vier Remis. (red, 28.3.2017)

Länderspiel in Innsbruck, Dienstag

Österreich – Finnland 1:1 (0:0)
Tivoli-Stadion, 13.700 Zuschauer, SR Zelinka (CZE)

Torfolge:
1:0 (62.) Arnautovic
1:1 (75.) Jensen

Österreich: Lindner – Dragovic, Prödl, Hinteregger – Lazaro, Alaba (46. Grillitsch), Junuzovic (79. Ilsanker), Suttner (46. Arnautovic) – Sabitzer (46. Janko), Schöpf (69. Gregoritsch) – Harnik (46. Lainer)

Finnland: Hradecky – Toivio, Arajuuri (46. Väisänen), Moisander, Raitala – Saksela (58. Jensen), Lam, Yaghoubi (64. Mattila), Hetemaj, Uronen (46. Arkivuo) – Pukki (58. Pohjanpalo)

Gelbe Karte: Toivio