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Ivanka Trump ist nun offiziell Angestellte des Weißen Hauses.

Foto: AP / Evan Vucci

Der den slawischen Sprachen eigene Hang zum Diminutiv findet sein wichtigstes Werkzeug im Buchstaben k. Und so erblickte im Oktober 1981 – als Tochter von Donald Trump und seiner damaligen Frau Ivana, einem tschechischen Model – die kleine Ivanka in New York das Licht der Welt.

Dass ihr Vater heuer im Jänner als 45. US-Präsident vereidigt wurde, mag ihr einen Popularitätsschub verliehen haben – an das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit aber war Ivanka längst gewöhnt. Bereits mit neun Jahren, Trump war schon ein bekannter Immobilien-Tycoon, geriet sie im Zuge der Scheidung ihrer Eltern in den bohrenden Blick der Boulevardmedien.

Ivanka wuchs als zweites von Trumps fünf Kindern in Manhattan auf. In einem Internetvideo präsentiert sie als Erwachsene ihr ehemaliges, angeblich unverändertes Kinderzimmer: das volle 1990er-Teenie-Programm, inklusive Bon-Jovi-Poster und Plüschbär – und am Ende der Schwenk aus dem Fenster im 68. Stock mit grandiosem Blick über den Central Park.

Mit 15 startete Ivanka eine Modelkarriere, die sie bald wieder aufgab. Die anschließenden Äußerungen über ihre Exkolleginnen zählen sicher nicht zum Höflichsten, was die als beherrscht und freundlich geltende Präsidententochter je von sich gegeben hat.

Nach einem Businessabschluss an der Universität von Pennsylvania stieg sie ins Immobiliengeschäft ein und wechselte bald darauf in den Konzern ihres Vaters, wo sie zuletzt Vizepräsidentin war. Nebenbei vermarktete sie ein eigenes Modelabel.

In Trumps Wahlkampf, den sie aktiv unterstützte, sorgte das für Kritik: Schmuck und teure Kleider, wie sie sie bei Wahlveranstaltungen trug, bot sie im Internet feil, was ihr den Vorwurf von Interessenkonflikten und den Boykott seitens einiger Kaufhäuser einbrachte. Auch dass sie trotz ihres Einsatzes für Frauenrechte den mit Sexismusvorwürfen konfrontierten Vater stets verteidigte, quittierten viele mit Kopfschütteln.

2009 heiratete Ivanka den Immobilienunternehmer Jared Kushner, mit dem sie drei Kinder hat. Vor der Hochzeit nahm sie dessen jüdischen Glauben an – und den hebräischen Vornamen Yael. Mit Kushner teilt sie nun auch ihren Arbeitsplatz im Weißen Haus: Er ist dort Sonderbeauftragter für "Entbürokratisierung", sie unbezahlte, aber offizielle Beraterin des Präsidenten. Dass sie mäßigend auf diesen einwirken wird, glauben nicht mehr viele. (Gerald Schubert, 30.3.2017)