Nachdem wir in Kathmandu die letzten Besorgungen erledigt, die Ausrüstung sortiert und verpackt hatten, begeben wir uns zum Stell-dich-ein mit Billie Bierling, Leiterin der "Himalayan Database", die jegliche Besteigung im nepalesischen Himalaya protokolliert.

Treffen mit Billie Bierling von der Himalayan Database.
Foto: Hannes Gröbner

Am nächsten Tag beginnt unsere Expedition mit einer sehr langen Busfahrt in Begleitung unserer zwölfköpfigen Trekkingcrew. Wir fahren mit einem typisch nepalesischen Bus – Gepäck am Dach und im Fahrgastraum. Dieses eher langsame aber unverwüstliche Ungetüm bringt uns von Kathmandu an Bhaktapur und Dhulikel vorbei, über Hügelketten bis in die Gegend von Charikot, wo wir die "gute" Straße – einen schmalen, sehr löchrigen Teerstreifen – verlassen und der Schotterpiste nach Norden bis Gonggar, quasi bis zum Ende der Straße, folgen.

Unser Bus wird beladen.
Foto: Hannes Gröbner

Gonggar liegt auf einer Höhe von "nur" 1300 Metern und somit starten wir unsere Expedition knapp oberhalb der subtropischen Vegetationsstufe.

Start des Anmarsches in Gonggar

Nach mehr als 12 Monaten intensivstem Training sind wir an unserem langersehnten Punkt angelangt: dem Start unserer Everest Expedition. Und endlich sind wir auch zu Fuß unterwegs.

Zuerst geht es eine knappe Stunde auf der staubigen Piste entlang, bis wir über einer für Nepal so typischen Hängebrücke den Bach queren. Nach circa 700 Höhenmetern sehr direktem Anstieg erreichen wir unser Ziel, das auf 2000 Metern gelegene Dorf Simigaon. Es ist ein nettes, kleines Dorf mit drei Lodges, die nach dem verheerenden Erdbeben von 2015 wieder neu aufgebaut wurden. Im Hintergrund thront majestätisch der 7135 Meter hohe Gaurishankar, eine beeindruckende, freistehende Berggestalt, die auf jedem Flug nach Lukla den Himalaya dominiert.

Der Gaurishankar (7135 Meter)
Foto: Hannes Gröbner
Das Dorf Simigaon
Foto: Hannes Gröbner

Die Etappe haben wir in gemütlichen drei Stunden geschafft. Wir warten in einer Lodge auf unsere Träger, die langsam eintrudeln. Für unsere Trägermannschaft sind die ersten zwei bis drei Tagesetappen immer die schwierigsten der gesamten Tour, denn die Lasten sind noch ungewohnt, und müssen ab und an umgeladen werden – bis nach ein paar Tagen jeder Träger die für ihn passende Last schultert. (Hannes Gröbner, 15.4.2017)

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