Das Design des Galaxy S8 findet viel Anerkennung.

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Apples Produkte galten lange als Design-Ikonen, während Samsungs Smartphones als billige Plastikbomber verschrien waren. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Image beider Konzerne gewandelt. Der iPhone-Konzern wird öfter für fragwürdige Design-Entscheidungen kritisiert, während Samsungs Galaxy-S-Serie zunehmend Anerkennung findet.

Metall und Glas statt Kunststoff

Lange Zeit setzte Samsung auf ein Design, das von fragil wirkenden Kunststoffabdeckungen, Fake-Leder-Optik und mitunter schrillen Farben geprägt war. Vor einigen Jahren schwenkte der Konzern jedoch um. Nicht nur die technischen Merkmale seiner Flaggschiffe sollten Highend sein, sondern auch die Wahl der Gehäusematerialien. 2014 brachte man das Galaxy Alpha mit einem Metallrahmen auf den Markt. Das Galaxy S5 aus dem gleichen Jahr kam zwar noch mit Kunststoffhülle, beim S6 von 2015 setzte Samsung aber erstmals bei seinem Flaggschiff auf Glas und Metall.

Zunächst musste Samsung noch einen Design-Kompromiss eingehen. So war das S6 nicht wasserdicht, und man verzichtete auf einen Micro-SD-Kartenslot – zwei vielkritisierte Entscheidungen. Beim S7 wurde das wieder nachgeholt. Beim neuen Galaxy S8 ist es nun das Display, das hervorsticht. Es verfügt über ein ungewöhnliches Format von 18, 5:9, einen 5,8 Zoll großen Screen beziehungsweise einen 6,2 Zoll großen Bildschirm beim S8 +. Und trotzdem ist das Gerät nicht breiter als Modelle mit ähnlich großen Screens, da sie bei Samsung bis an den Rand reichen. Dadurch lässt sich das Smartphone auch einfacher in einer Hand halten, ohne auf das große Display verzichten zu müssen.

Das Design kann inzwischen auch regelrechte Samsung-Skeptiker überzeugen. So schreibt Autor Nathan Ingraham von "Engadget", dass er nie ein Fan der Geräte des Herstellers war, vom S8 nun aber begeistert sei. Mit dem S8 greife Samsung nun nach der "Design-Krone". Für den "Telegraph" ist es sogar "the best looking phone ever made". Für "Trusted Reviews" und den "Guardian" ist es die Zukunft der Smartphones.

Wenngleich betont wird, dass das Gerät nicht perfekt ist. Stark kritisiert wird von vielen Testern unter anderem die Platzierung des Fingerabdrucksensors auf der Rückseite, direkt neben der Hauptkamera.

Warten auf das iPhone 8

Auch Apple will beim nächsten iPhone angeblich auf ein Display setzen, das nahezu die komplette Frontseite einnimmt. Daraus ergeben sich große Design-Herausforderungen, die dem Hersteller über den Kopf wachsen könnten, wie aus der Gerüchteküche dringt. Denn wohin mit dem Homebutton beziehungsweise den Fingerabdruckscanner bei so viel Display? Berichten zufolge will Apple das gesamte Display zum Fingerabdruckscanner machen, hat damit jedoch Probleme. Es könnte also sein, dass der Homebutton mit dem Sensor wie auch beim S8 (und einigen anderen Android-Smartphones) auf die Rückseite wandert. Ohne Kompromisse geht es eben nicht. (br, 24.4.2017)