Gamestop-Händler müssen ihre Kunden bereits zum offiziellen Start der PS4-Tauschaktion auf die nächste Lieferung vertrösten.

Foto: Facebook / Philipp Leske

Mit einer Umtauschaktion für alte PS4-Konsolen gegen neue PS4-Pro-Modelle wollte Fachhändler Gamestop ab dem 26. April für einen Ansturm auf seine Geschäftslokale in Österreich, Deutschland und der Schweiz sorgen. Doch anstelle den Start der Aktion zelebrieren zu können, sieht sich der Händler bereits seit Anfang der Woche mit einer regelrechten Beschwerdeflut auf sozialen Medien und der Service-Hotline konfrontiert.

Spontan früher gestartet

Das Problem: Anstelle den offiziellen Start des Angebots abzuwarten, entschied sich das Unternehmen dazu, die Umtauschaktion kurzfristig nach vorne zu verlegen, ohne dies aber offiziell bekannt zu geben. Die Konsequenz: Das limitierte Kontingent war innerhalb kürzester Zeit bereits vergriffen.

"Da unsere Filialen die erste Lieferung an Konsolen bereits am 24.04 erhalten haben, haben wir entschieden, die Aktion bereits früher zu starten", heißt es in einer Stellungnahme von Gamestop auf Facebook. "Da die Nachfrage zu unserem PS4 Pro Angebot sehr hoch ist, sind die vorrätigen Konsolen in unseren Filialen sehr schnell vergriffen."

"Von Fairness ist hier absolut keine Rede"

So gingen in den vergangenen Tagen hunderte Beschwerden allein auf der Facebook-Seite des Händlers ein. "Ich bin auch eine der vielen die sehr enttäuscht von euch sind. Nicht nur, dass dieses Angebot 2 Tage früher gestartet ist, nein.. Es ist vor dem offiziellen Start schon wieder beendet... Von Fairness ist hier absolut keine Rede", fasst Userin Suki Makaba das großteils negative Feedback der Kunden auf Facebook zusammen.

Kritisiert wird vorrangig die fehlende Transparenz. Jene Kunden, die von der Umtauschaktion profitieren konnten, seien eher durch Glück als durch Planung dazu gekommen. So hieß es in manchen Filialen, man könne eine PS4 Pro vor dem offiziellen Aktionsstart nur vorbestellen, während andere die Konsolen gleich aushändigten. Den Beschwerden zufolge war das Kontingent in vielen Geschäftslokalen auf wenige Stück beschränkt.

Ärgerliches Nachspiel

Für manche Kunden zog die mangelhafte Kommunikation zudem einige Unannehmlichkeiten nach sich. "Habt Ihr mal über die Konsequenzen nachgedacht. PS4 sichern, zurücksetzen, einpacken und dann wieder nach Hause. Alles für die Katz! Vielleicht sogar Urlaub verplempert, Sprit verfahren, Parkgebühren bezahlt! Ehrlich, ich kann nur hoffen das Ihr dafür verklagt und verurteilt werdet", schreibt Michael Heinrich.

Gamestop übt sich unterdessen in Imageschadensbegrenzung und stellt eine weitere Konsolenlieferung in Aussicht. Die Umtauschaktion war ursprünglich vom 26. April bis zum 15. Mai geplant. "Wir werden definitiv in der nächsten Woche eine Nachlieferung erhalten, sodass die Aktion beim Eintreffen der Ware umgehend wieder genutzt werden kann. Eine Reservierung ist nur in unseren Stores möglich", heißt es von Seiten des Unternehmens. Kunden müssten hierfür allerdings eine Anzahlung von "mindestens 30 Euro" tätigen. "Wir hoffen, dass wir im Rahmen der Nachlieferung alle interessierten Kunden bedienen können." (zw, 26.4.2017)

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