Graz/Houston/Toulouse – Nano-Cars bitte in die Startboxen: Mit einigen Monaten Verspätung wird am kommenden Wochenende mit dem NanoCar Race das erste Molekül-Rennen der Welt im französischen Toulouse stattfinden. Zum Wettbewerb hat die Nationale Französische Forschungsgemeinschaft sechs internationale Teilnehmer eingeladen. Unter ihnen ist auch das texanisch-steirische Forschungsteam mit dem Grazer Experimentalphysiker Leonhard Grill.

Die winzigen Boliden mit einer Größe von zwei Millionstel Millimeter müssen dabei eine Strecke von 100 Nanometern Länge inklusive zweier "Schikanen" im 120-Grad-Winkel binnen 36 Stunden bewältigen. Während Grill eine molekularen Maschinen "trainiert" hat, wurde sie zuvor von James Tour von der Universität Houston (USA) konstruiert. Als das "American-Austrian Nanoprix Team" werden sie an den Start gehen. Bewegen werden sich die Boliden durch minimale elektrische Impulse aus eigenem Antrieb.

Austragung am 28. und 29. April

"Wir sind zuversichtlich, dass wir die Strecke in einer guten Zeit bewältigen können", meinte "Fahrer" Grant Simpson von der Uni Graz im Vorfeld. Das Rennen wird live über Youtube vom Organisator übertragen. Es war eigentlich schon für vergangenen Oktober geplant gewesen. Nun soll es am 28. und 29. April über die Bühne gehen.

Hinter der Idee steckt die Absicht, molekulare Motoren zu durchschauen sowie die Möglichkeiten der Nano-Maschinen auszutesten und weiterzuentwickeln. "Das Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse ist auch für uns die eigentliche wissenschaftliche Herausforderung", sagte Grill. Ähnliche Konstruktionen wie die Nano-Autos könnten in Zukunft etwa Oberflächen reinigen oder Drähte bauen. (APA, red, 26. 4. 2017)